Mit 6 gegen 5 Stimmen hat es der Ausschuss für Planungs-, Umwelt- und Bauangelegenheiten abgelehnt, eine Fläche der Gemarkung von 37.000 Quadratmetern
am Feldberg an die Gemeinde Schmitten abzutreten, die dort eine Sommerrodelbahn plant.
Ortstermin auf dem Großen Feldberg am 12. Oktober 2013, an dem auch sechs Vertreter der Aktionsgemeinschaft
Lebenswertes Königstein (ALK) teilnahmen
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Dies sei eine wegweisende Abstimmung des Bauausschusses, freute sich die ALK-Fraktionsvorsitzende Dr. Hedwig Schlachter über die Entscheidung von
SPD, Grünen und Aktionsgemeinschaft Lebenswertes Königstein gegen die Stimmen von CDU und FDP. Sie hoffe, dass die Stadtverordnetenversammlung bei
ihrer Sitzung am Donnerstag der Empfehlung des Bauausschusses folge. Der Ortsbeirat Falkenstein hatte die Vorlage des Magistrats mit fünf zu zwei
Stimmen abgelehnt.
Angezogener Autoverkehr über die B 8 und den Königsteiner Kreisel
Es gehe um den durch eine Rodelbahn angezogenen zusätzlichen Autoverkehr, es gehe um den Eingriff in die Umwelt und letztlich gehe es um mögliche
Veränderungen des Charakters dieses Gebietes hin zu mehr Remmidemmi, erläuterte Schlachter die Position der unabhängigen Wählergemeinschaft. Ein guter
Teil des durch die neue Attraktion angezogenen Autoverkehrs werde über die B 8 und den Königsteiner Kreisel laufen. Die Spitzenergebnisse seien wohl
an jenen schönen Wochenenden und Feiertagen zu erwarten, an denen auch der andere Publikumsmagnet der Region, der Opel-Zoo, sich eines riesigen Zuspruchs
erfreue und die Verkehrssituation problematisch sei.
Rodelbahn benötigt 400 Parkplätze
Ein weiteres Problem seien die Parkplätze am Feldberg, die auch jetzt schon an schönen Tagen häufig nicht ausreichten. Diese Situation werde sich nach
dem Bau einer Sommerrodelbahn noch verschärfen. Für die geplante Attraktion sollen nach den bislang noch vagen Auskünften neben den bereits vorhandenen,
von Wanderern und anderen Erholungssuchenden genutzten, rund 185 Parkplätzen angeblich weitere 120 in dem Gebiet um das Windeck angelegt werden. Hier
seien die Planungen aber noch nicht klar, auf welchen Flächen diese zusätzlichen Parkplätze entstehen könnten und wie viel Wald hierfür in Anspruch
genommen werden solle. Zudem sei es kaum denkbar, dass die lediglich geplanten 120 zusätzliche Parkplätze überhaupt ausreichten, schließlich benötige
der selbe Investor für die Besucher an einer seiner anderen Rodelbahnen 400 Stellplätze auf seinem Parkplatz und auf provisorischen Ausweichflächen.
Auf dem Feldberg werde durch die Sommerrodelbahn jährlich mit bis zu 200.000 zusätzlichen Besuchern gerechnet.
Keine Konzentration der Freizeitströme für ein paar Euro mehr
Im Hinblick auf das Argument der Königsteiner CDU, durch die Rodelbahn werde das Freizeitangebot im Hochtaunuskreis erweitert erklärte Schlachter,
diese Ausweitung des Angebots müsse nicht unbedingt am überlaufenen Feldberg stattfinden. Da gebe es andere Stellen in Taunus, wodurch die Freizeitströme
entflochten und nicht weiter konzentriert würden. Die ALK lehnte auch den CDU-Antrag ab zu klären, inwieweit eine Beteiligung Königsteins an den
Schmittener Einnahmen aus der Gewerbesteuer der Rodelbahn möglich sei. Schlachter sagte, für ein paar Euro mehr sei sie nicht bereit, zusätzliche
Verkehrsströme durch Königstein und eine negative Veränderung des Erholungsgebietes am Feldberg hinzunehmen.
Die von der CDU angesprochene Einbeziehung Königsteins in das „Marketingkonzept" des Betreibers bezeichnete die ALK-Fraktionsvorsitzende als
überflüssig. Ebenso verhalte es sich mit dem FDP-Antrag, an "geeigneten Stellen" wie Berg- und Talstation der Rodelbahn "auf Werbeschildern auf die
Freizeitmöglichkeiten in Königstein (Burg, Kurbad, Kurpark etc.)" hinzuweisen. Die FDP-Begründung bestätige die Bedenken der ALK. So heißt es wörtlich:
"Wenn schon Königstein Belastungen durch die zusätzlichen Verkehrsströme erfährt, der von den Besuchern der Sommerrodelbahn ausgeht, sollte Königstein
auch davon etwas profitieren."
Nebenanlagen für Kasse, Toiletten, Technik sowie Abstellhalle
Die ALK hat ihrerseits zwei Anträge zu der Sitzung des Stadtparlaments eingebracht. In dem einen Antrag werden weitere Informationen zu den Größen der
zum Tausch anstehenden Grundstücke und zur Berechnung der Ökopunkte gefordert, die im Ausgleich von Schmitten an Königstein gehen sollen. Außerdem sei der
tatsächliche Flächenverbrauch für die Rodelbahn, die Strecke zum Transport der Schlitten, den zusätzlichen Personenlift zum Feldberg sowie die Größe der
erforderlichen Nebenanlagen für Kasse, Toiletten, Technik sowie der Abstellhalle für die Schlitten noch nicht bekannt. (10.06.2014)