"Das ist eine gute Nachricht." Mit diesen Worten kommentierte die ALK-Stadtverordnete Sabine Fischer die Nachricht,
dass die am Großen Feldberg geplante Sommerrodelbahn auf Eis liegt. Damit werde Königstein vorerst eine Steigerung des
Durchgangsverkehrs erspart und am Frankfurter Hausberg werde es keinen weiteren Schritt zu einem "Remmidemmi-Berg" geben.
Außerdem werde ein großflächiger Eingriff in die Natur verhindert.
In den Augen der Aktionsgemeinschaft Lebenswertes Königstein (ALK) war offensichtlich, dass die Anzahl der Parkplätze
am Windeck nicht ausgereicht hätte und eine attraktive Sommerrodelbahn weitere Flächenversiegelungen durch neue Parkplätze
nach sich gezogen hätte. Außerdem hätten Wanderer und andere Ausflügler mehr Probleme bekommen, einen Parkplatz zu finden,
ist die unabhängige Wählergemeinschaft überzeugt.
Zu viele Fragen waren noch offen
Dass der Investor "Wiegand Erlebnisberg GmbH" sich jetzt zurückzieht liegt mit daran, dass der von der Gemeinde Schmitten
angestrebte Gemarkungstausch mit Königstein nicht so recht vorangekommen war. Zu viele Fragen waren nach Ansicht der Königsteiner
Stadtverordneten noch offen, groß war auch der Ärger über unzutreffende Flächenangaben, erinnerte die ALK.
Hinsichtlich des Gemarkungstauschs mit der Stadt Königstein sei aktuell kein klarer übergreifender politischer Konsens
vorhanden, schrieb der Investor an die Gemeindevertreter in Schmitten. Das finanzielle Risiko des Unternehmens für die Erstellung
eines Bebauungsplanes liege bei 100.000 Euro. Dass dieses Verfahren zu Baurecht führe, werde derzeit von dem Unternehmen als
"äußerst gering" eingeschätzt. Deshalb wolle sich Wiegand jetzt lieber mehr Erfolg versprechenden Projekten wie einer
Beschneiungsanlage, einem Sessellift sowie einem Baumwipfelpfad an anderer Stelle zuwenden.
Zwar sei das Unternehmen überzeugt, dass eine Sommerrodelbahn in der Region gut angenommen werden würde, dennoch wolle man
wegen der genannten Probleme "das Projekt derzeit auf Eis legen", heißt es in dem Schreiben. Damit ist aber das Projekt nicht
vom Tisch, denn Wiegand will jederzeit für Gespräche zur Verfügung stehen, wenn "ein klares Statement pro Sommerrodelbahn zu Stande"
käme.
Gesamtvision für den Frankfurter Hausberg empfohlen
Unter Hinweis auf den Masterplan für die Wasserkuppe empfiehlt Wiegand auch für den Frankfurter Hausberg eine solche
Gesamtvision. Ein Vorschlag, der von der unabhängigen Wählergemeinschaft ALK unterstützt wird, da es nicht sein könne, dass
einzelne Projekte wie Sommerrodelbahn oder Mountainbike-Strecke ohne ein Gesamtkonzept umgesetzt würden, so Fischer. Zu einem
solchen Masterplan gehörten nicht nur die Planung von Attraktionen, sondern auch die Untersuchung der Auswirkungen auf die Umwelt,
den Charakter des Ausflugsziels Feldberg sowie auf Straßenverkehr und Parkplätze. Das Schreiben des Investors endet mit dem
versöhnlichen Satz, man habe zu jedem Zeitpunkt gemerkt, "dass allen Beteiligten der Feldberg sehr am Herzen liegt, sowohl den
Befürwortern als auch den Kritikern." (20.10.2013)