Die Schaffung von „bezahlbarem Wohnraum“ ist derzeit landauf, landab in aller Munde. Der Bau von neuen Wohnungen,
deren Mieten auch von Menschen mit kleinem Einkommen gezahlt werden können, ist eine Möglichkeit, doch dies erfordert
erhebliche Investitionen beispielsweise von Kommunen oder gemeinnützigen Wohnungsbauunternehmen.
2008 verkaufte die Stadt das Haus Georg-Pingler-Straße 13
mit fünf preisgünstigen Wohnungen an einen Privatmann
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Wie es aktuell um den Bestand von Wohnungen in Königstein steht, für die die Stadt Königstein ein Belegungsrecht hat,
wollte nun der ALK-Fraktionsvorsitzende Robert Rohr erfahren. Es seien derzeit exakt 68 Wohnungen, teilte Bürgermeister
Leonhard Helm vor dem Stadtparlament mit. Dabei handele es sich überwiegend um die 26 Wohnungen im Altenheim Georg-Pingler-Straße
und die 33 Wohnungen im Haus Bischof-Kaller-Straße 11. In fünf weiteren Gebäuden gebe es zusätzlich noch insgesamt neun
solcher Wohnungen, für acht davon laufen in den kommenden zehn Jahren die Belegungsrechte ab.
Belegungsrechte für derzeit 68 Wohnungen, vor zehn Jahren 203 Wohnungen
Vor zehn Jahren verfügte die Stadt noch über Belegungsrechte für insgesamt 203 Wohnungen. Weggefallen sind in diesem
Zeitraum insbesondere 40 Wohnungen im Steinweg, 24 im Kohlweg, 20 in der Limburger Straße 18c sowie je 12 Wohnungen in
Mammolshain Am Hasensprung und Am Hirschsprung, so der Bürgermeister.
Stadt verkaufte neun städtische Häuser mit 55 preisgünstigen Wohnungen
Dass der Neubau von Sozialwohnungen derzeit lahmt, ist nicht nur in Königstein der Fall. Hier entstanden nach Auskunft
des Bürgermeisters in den vergangenen 20 Jahren lediglich zwölf neue sozial geförderte Wohnungen. Nach Auffassung der
Aktionsgemeinschaft Lebenswertes Königstein hat auch die Stadt Königstein ihren Beitrag zum Rückgang von erschwinglichen
Wohnungen geleistet. So verkauften die Stadt oder städtische Gesellschaften in den vergangenen 20 Jahren neun städtische
Häuser mit insgesamt 55 preisgünstigen Wohnungen ohne dies gleichzeitig durch Zukäufe auszugleichen.
ALK lehnt Verkauf der 32 städtischen Wohnungen in der Thewaltstraße ab
Der gravierende Rückgang von Wohnungen in Königstein, deren Vergabe die Stadt selbst in der Hand hat, ist einer der
Gründe, warum die stärkste Fraktion des Stadtparlaments den Verkauf der 32 städtischen Wohnungen in der Thewaltstraße
ablehnt, wie dies zur Sanierung des Kurbades angedacht ist.
Magistrat blieb vorerst Antwort schuldig, was Königstein zu tun gedenkt
Der ALK-Stadtverordnete wollte zudem wissen, was die Stadt Königstein zu tun gedenkt, um die Errichtung von preisgünstigen
Wohnungen, beziehungsweise Wohnungen mit Sozialbindung zu unterstützen. Auf diese Frage blieb der Magistrat vorerst eine
Antwort schuldig, diese Frage solle zunächst im Magistrat erörtert werden, teilte der Bürgermeister mit. (13.9.2016)