„Die Kritik der FDP, man werde die neben dem Kurbad geplanten neun Bauwerke nicht von überall her sehen, ist so wahr wie
zugleich nichtssagend“ erklärte der ALK-Stadtverordnete Andreas Colloseus. Selbst das prominenteste Bauwerk der Stadt, die
Burg, sei nicht von überall her sichtbar.
Perspektivische Visualisierung der Bebauung mit einer Genauigkeit von plus/minus einem Meter.
Erstellt vom Architekturbüro Engel & Haehnel im Auftrag der ALK
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Vor allem in Falkenstein, Schneidhain und Mammolshain werde man von der Dominanz der neuen Wohnblocks verschont bleiben.
Der Blick von der Burg, dem die von der ALK in Auftrag gegebene Visualisierung folge, sei eine der Visitenkarten
Königsteins.
Vorgelegte Visualisierung ist professionell und realistisch
Aber auch die entgegen gesetzte Kritik gebe es: So habe sich die ALK vorhalten lassen müssen, dass die Visualisierung aus
der Vogelperspektive noch verharmlosend wirke. Bei einem Blick von der B8 her oder vom Balkon des Rathauses, der
Kurbad-Terrasse oder der Hauptstraße aus werde der Eindruck der neuen Bauwerke noch viel gewaltiger wirken, von der
Perspektive Klärchenweg gar nicht zu reden, so die anderen Kritiker. Die unabhängige Wählergemeinschaft unterstrich, dass die
vorgelegte Visualisierung professionell und realistisch von einem anerkannten Fachbüro erstellt wurde. Bei der Darstellung
sei weder unter- noch übertrieben, betonte die ALK-Stadtverordnete Christiane Winterstein. Es sei ein exponierter Punkt
ausgewählt worden, von dem aus das gesamte Plangebiet sehr gut überschaut werden könne.
FDP Spitzenleute sind bereit jede Kröte zu schlucken
„Offensichtlich völlig unberücksichtigt bleibt der topografische Verlauf des Geländes. Beim Blick, etwa aus der Ebene B8,
werden die hinteren, höher liegenden Gebäude extrem hoch wirken …“, schrieb mahnend Eberhard Horn, der durch seine
berufliche Tätigkeit sicher eher als Bauexperte anzusehen ist als die beiden FDP-Führungsleute Michael Otto und Alexander
von Bethmann. Diese hatten die Überzeugung geäußert, dass sich die geplanten vier- und sechsgeschossigen Gebäude
„grundsätzlich durchaus gut“ in die vorhandene Bebauung einfügen würden. Die FDP habe sich in den vergangenen Jahrzehnten in
Königstein stets als Partei der Neubauten hervorgetan mit der markanten Ausnahme, dass der für einen Edeka-Markt
erforderliche Bebauungsplan abgelehnt wurde, erinnerte Colloseus.
Offensichtlich seien die FDP Spitzenleute bereit, für einen finanziellen Beitrag zur Sanierung des Kurbades jede Kröte zu
schlucken. Mit Blick auf die schlechte Finanzlage der Stadt hatte die FDP vor ein paar Jahren gesagt, es könnten nur
entweder das Haus der Begegnung oder das Kurbad saniert werden. Nachdem die Sanierung des HdB nun Fakt ist, habe die FDP
ihre Position modifiziert. Zwar habe die FDP einst gegen den Bau des Kurbads gestimmt, doch nun sei diese Partei dessen
glühendster Verfechter und dazu bereit, hierfür sehr viel in Kauf zu nehmen.
Visualisierung ist ein Beitrag zu mehr Transparenz und Information
Colloseus schlug der FDP vor, ebenso wie die ALK auf eigene Kosten eine Visualisierung des geplanten Baugebiets aus einer
ihr richtig erscheinenden Perspektive anfertigen zu lassen. Die Visualisierung solle dazu dienen, eine Vorstellung der
Zukunft des Baugebiets und des Stadtbilds zu ermöglichen.
Einer der üblichen Bebauungspläne mit flach eingezeichneten Baufenstern und den Angaben von GRZ und GFZ sei für Fachleute
eindeutig, für viele Bürger und Mandatsträger aber sei eine Visualisierung in der von der ALK erstmals angebotenen Form sehr
hilfreich und ein Beitrag zu mehr Transparenz und Information, unterstrich Winterstein. Nur informierte Bürger hätten eine
echte Chance, an der Meinungsbildung teilzunehmen. Eigentlich dürfe kein Kommunalpolitiker wollen, dass nach Fertigstellung
eines Baugebiets von Bürgern Vorwürfe erhoben würden, sie wären in der Entscheidungsphase nicht umfassend über das Ausmaß
der Bebauung informiert worden.
FDP sollte sich von Fachleuten beraten lassen
Die ALK äußerte Verständnis dafür, dass sich die Königsteiner FDP anlässlich der aktuellen bundes- und landespolitischen
Situation ihrer Partei jetzt in ihrer Pressemitteilung intensiv an der Königsteiner Wählergemeinschaft ALK abarbeite. Trotz
allen Frusts wäre die FDP gut beraten, sich nicht hinter Schlagworten wie „Horrorszenario“ zu verstecken, sie sollte sich
von Fachleuten beraten lassen. Es gehe nicht um Veränderungen der Stadt durch irgendwelche kleineren Häuser, es gehe
vielmehr darum, ob Neubauten in ihrer Dimension und Anhäufung zu dieser Stadt passen würden.
Die ALK wolle jedenfalls keine Verhunzung des Stadtbildes für den Preis von vier Millionen Euro in Kauf nehmen, für die
ALK sei das Königsteiner Stadtbild unverkäuflich, so Colloseus. (14.5.2012)
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