Als wichtigen Baustein in der Betreuung von Kindern unter drei Jahren hat die Aktionsgemeinschaft Lebenswertes
Königstein (ALK) den Einsatz von Tagesmüttern bezeichnet.
Deshalb sei es gut, dass die Stadt Königstein zum nächstmöglichen
Zeitpunkt eine Teilzeitstelle für diesen Bereich einrichte, erklärte die ALK-Stadtverordnete Nadja Majchrzak nach der
Sitzung des Ausschusses für Kultur-, Jugend- und Sozialangelegenheiten am vergangenen Freitag. Dieser hatte einstimmig
beschlossen, eine solche Position zur Vermittlung von Tagespflegeplätzen einzurichten.
Betreuung in familiärer Umgebung
Gerade im Kleinkinderbereich seien Tagesmütter sehr wichtig, da viele U3-Einrichtungen für Kinder konzipiert seien, die
bereits mindestens ein Jahr alt sind, so die Stadtverordnete. Ein Angebot durch Tagesmütter biete Eltern eine zusätzliche
Alternative für die Betreuung ihrer Kinder. Etliche Eltern bevorzugten eine Betreuung ihrer Sprösslinge im häuslichen
Bereich in familiärerer Umgebung, als dies andere Einrichtungen bieten könnten. Tagesmütter betreuen bis zu höchstens fünf
Kinder bei sich zu Hause. Wichtig für Eltern sei auch, dass die Betreuungszeiten bei Tagesmüttern in der Regel sehr flexibel
seien. Für die Stadt sei zudem interessant, dass die Betreuung durch Tagesmütter im Hinblick auf städtische Zuschüsse
erheblich kostengünstiger sei als bei Einrichtungen von städtischen oder privaten Trägern. Auch für Eltern könne die
Betreuung durch Tagesmütter kostengünstiger sein.
Lob für schnelles Handeln von Sozialamt und Magistrat
Die ALK-Stadtverordnete lobte das schnelle Handeln von Sozialamt und Magistrat, die innerhalb kurzer Zeit den Vorschlag
für eine Vermittlungsstelle von Tagespflegeplätzen auf den Weg gebracht hatten. Sie erinnerte daran, dass erst in der
Sitzung des Stadtparlaments am 10. Mai das vom Magistrat vorgelegte „Konzept zur Verbesserung der Betreuungssituation für
Kinder unter drei Jahren“ im Hinblick auf Tagesmütter auf Grund eines ALK-Antrages einstimmig konkretisiert wurde und der
Satz „Die Betreuung durch Tagesmütter soll gefördert und ausgebaut werden“ noch eingefügt wurde.
ALK-Zusatzantrag für Kooperation mit Nachbargemeinden abgelehnt
Ein Wermutstropfen im Zusammenhang mit der Vermittlungsstelle für Tagesmütter sei allerdings, dass der Ausschuss den
Änderungsantrag der unabhängigen Wählergemeinschaft ALK ablehnte, zur Vermittlung von Kindertagespflegeplätzen mit
Nachbarorten wie Kronberg und Glashütten, sowie gegebenenfalls mit Kelkheim und Bad Soden zu kooperieren. Kommunale
Zusammenarbeit sei das Gebot der Stunde, nicht nur unter finanziellen Aspekten. So sei es für Eltern in Mammolshain
unerheblich, ob ihr Kind in Kronberg oder in der Kernstadt Königstein betreut werde. Dies gelte auch für Schneidhain und den
Nachbarort Fischbach. Optimal sei natürlich eine Betreuung direkt im jeweiligen Wohnort. Die Kinderbetreuung sei eine gute
Möglichkeit, die von allen gewünschte interkommunale Zusammenarbeit auszubauen. So gebe es in Kronberg bereits ein
erfolgreiches Tagesmütterprojekt, erklärte Majchrzak. Der entsprechende Antrag der ALK war von den Grünen unterstützt, aber
von der CDU abgelehnt worden, während sich die Vertreterinnen von FDP und SPD der Stimme enthielten. Die ALK kündigte an,
diesen Antrag in der nächsten Sitzung des Stadtparlaments am 28. Juni erneut zu stellen. (19.6.2012)
Nachtrag vom 21.6.2012: Ein leicht modifizierter Antrag der ALK fand im Haupt- und
Finanzausschuss eine Mehrheit von 6 zu 4 Stimmen: "Der Magistrat wird gebeten zu prüfen, ob die
Tagesmüttervermittlungsstelle auch in interkommunaler Zusammenarbeit z.B. mit Kronberg und/oder Glashütten etabliert werden
kann".