Tennisplätze: ALK will Rest der Wiese erhalten

Die Aktionsgemeinschaft Lebenswertes Königstein (ALK) hat sich gegen den Bau von vier Tennisplätzen auf der verbliebenen Wiesenfläche zwischen Falkenstein und Königstein ausgesprochen. Der ALK-Stadtverordnete Armin Gehrig sagte, nach dem Bau der sogenannten Kampfbahn C (Sportplatz Altkönigblick) und des Sportzentrums auf dem früheren Falkensteiner Sportplatz sei in diesem Gebiet das Ende der Fahnenstange für Bautätigkeiten erreicht. Ohnehin seien die neuen Gebäude des Sportparks nicht unbedingt eine Zierde für das Landschaftsbild. Die übrig gebliebene Wiesenfläche müsse unbedingt für die Naherholung erhalten werden. Er sehe auch keinen Sinn darin, die bauliche Lücke zwischen Falkenstein und Königstein durch die Anlage von Tennisplätzen zu schließen. Gleichzeitig wies die ALK Presseverlautbarungen zurück, der Regierungspräsident in Darmstadt habe die neuen Tennisplätze bereits genehmigt.

Wiese am Sportpark zwischen Königstein und Falkenstein

In einem Brief hat das Regierungspräsidium Darmstadt inzwischen ausdrücklich mitgeteilt, dass weder eine Genehmigung zum Bau von Tennisplätzen noch andere erforderliche naturschutzrechtliche Genehmigungen erteilt wurden. Es habe aber im Dezember 1999 ein Gespräch zwischen der Naturschutzabteilung des Regierungspräsidiums und der Stadt Königstein stattgefunden. Bei diesem sollte ein naturverträglicher, wenig konfliktträchtiger Standort für den Bau von vier Tennisplätzen gefunden werden. Bei diesem Gespräch sei von verschiedenen alternativen Standorten der Standort am bestehenden Sportpark favorisiert worden. Ausschlaggebend hierfür sei gewesen, dass dort die notwendige Infrastruktur wie beispielsweise Erschließung, Parkplätze, Sporthalle schon vorhanden sei und der Eingriff in Natur und Landschaft somit vergleichsweise gering gehalten werden könne. Aus dieser Aussage des Regierungspräsidiums sei zu schließen, so der ALK-Stadtverordnete, dass der Tennisclub möglicherweise an dieser Stelle keine Genehmigung für ein neues Clubhaus erhalten werde. Fraglich sei auch, ob eine zusätzliche Nutzung mit neuen Tennisplätzen nicht zusätzliche Parkplätze in diesem Gebiet erfordere.

Die unabhängige Wählergemeinschaft hatte ihr ursprüngliches Ziel erreicht, das ökologisch bedeutsame Wiesengelände neben dem Freibad vor dem dort früher geplanten Bau von Tennisplätzen zu schützen. Im Rahmen der seinerzeitigen Diskussion hatte die ALK vorgeschlagen, neue Tennisplätze an der Taunusschule anzusiedeln. Dies ist inzwischen durch den Bau des Sportparks geschehen. Bei der Debatte um Genehmigung und Bau des Sportzentrums auf dem Gelände des Falkensteiner Sportplatzes war stets davon ausgegangen worden, dass darin Tennisplätze errichtet werden und sich damit der Bau weiterer Tennisplätze unter freiem Himmel erübrigt. Gehrig erklärte, dies habe ihm auf eine entsprechende Anfrage im Bauausschuß der 1. Stadtrat Dehler noch 1999 sinngemäß bestätigt.

Bestehende Tennisplätze am Rand der Herzog-Adolph-Anlage

Der ALK-Stadtverordnete sagte, es gehe in diesem Fall nicht um ein weiteres städtisches "Aushängeschild" sondern um den Schutz der Natur und die Einhaltung von Zusagen. Auch das Argument, die vier derzeitigen Tennisplätze lägen "inmitten eines Wohngebietes", ließ Gehrig nicht gelten. Die Plätze hätten eine schöne Lage am Rand des Herzog-Adolph-Anlage. Die massive Wohnanlage am Anfang des Ölmühlweges sei später errichtet worden, so dass allen Eigentümern mögliche akustische Beeinträchtigungen durch Tennisspiel bekannt waren. Es könne nicht das Ziel der Stadt Königstein sein, in der Zeit nach den Rücktritten von Boris Becker und Steffi Graf ein neues Tenniszentrum mit starker Anziehungskraft auf Tennisspieler aus der gesamten Rhein-Main-Region zu errichten. Dann werde es zudem die vom Tennisclub derzeit beklagten Parkplatzprobleme an anderer Stelle in Königstein geben.

Überlegungen, das Gelände des Tennisclubs zu verändern, gibt es bereits seit über zwei Jahrzehnten. Nachdem nun aber nach dem Ausbau der Taunus-Schule sowie dem Bau von Kampfbahn C und Sportpark (mit Tennisplätzen) die verbliebenen Freiflächen zwischen den beiden Stadtteilen stark vermindert wurden, müssten die Überlegungen, dort auch noch weitere Tennisplätze anzulegen, zu den Akten gelegt werden, sagte Gehrig. Im übrigen lasse die Frequentierung der vier vorhandenen Plätze die Frage zu, ob in Königstein der Bedarf für weitere Plätze tatsächlich vorhanden sei. (6.4.2000)

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