Als „reichlich anmaßend“ hat die unabhängige Wählergemeinschaft ALK das Eigenlob der Königsteiner CDU in Sachen Kinderbetreuung bewertet. Da habe die Stadt Königstein in den vergangenen Jahrzehnten keinen einzigen Platz für die Betreuung unter Dreijähriger selbst eingerichtet und dennoch prahle die CDU in Sachen U3-Betreuung in ihrem auf der eigenen Homepage stehenden Wahlprogramm mit ihren vermeintlichen Leistungen, kritisierte die ALK-Stadtverordnete Nadja Majchrzak.

Wörtlich heißt es da: „Königstein hat bereits jetzt eine Quote von 29 Prozent erreicht, ein Erfolg der CDU-Politik in unserer Stadt.“

Gewiss habe die Stadt Königstein finanzielle Beiträge für die Einrichtung dieser Plätze im kirchlichen und gemeinnützigen Bereich geleistet, doch dies sei auf Beschlüsse des Stadtparlaments zurückzuführen. Lese man aber das Eigenlob der CDU könne man meinen, die CDU habe 135 U3-Plätze in Königstein geschaffen, so Majchrzak. Doch obwohl die CDU, die sich ihrer Leistungen so rühme, seit Jahrzehnten stärkste Fraktion in Königstein ist und bislang jeder Königsteiner Bürgermeister ein CDU-Parteibuch hatte, gebe es keinen einzigen U3-Platz in einer städtischen Einrichtung, kritisierte die Stadtverordnete.

Wer in den vergangenen zwanzig Jahren erlebt habe, wie schwierig es teilweise gewesen sei, eine Unterstützung der Stadt für gemeinnützige Kindereinrichtungen zu erhalten, der könne sich nur wundern, wie stark sich die CDU derzeit engagiere, wenn ein privates Unternehmen mit staatlichen Mitteln, einer städtischen Bürgschaft über 600.000 Euro auf einem städtischen Gelände neue U3-Plätze schaffen wolle.

Die ALK favorisiere dagegen, dass die Stadt neue Plätze selbst schaffe oder kirchliche oder gemeinnützige Träger unterstütze, unterstrich die Majchrzak. Wichtig sei für die Wählergemeinschaft auch, dass diese Plätze für „Normalverdiener“ erschwinglich seien und diese keine Anträge auf finanzielle Unterstützung beim Sozialamt stellen müssten. (15.8.2011)