ALK empfiehlt Umweltbericht Die Aktionsgemeinschaft Lebenswertes Königstein (ALK) hat allen Bürgern den Königsteiner Umweltbericht zur Lektüre empfohlen. Die ALK-Stadtverordnete Hannelore Brill lobte die umfassende Aufarbeitung, die von den städtischen Umweltbeauftragten Brigitte Germann-Störkel und Birte Sterf erstellt wurde. Wer etwas über Königstein und seine Umwelt erfahren wolle, habe hier ein umfassendes Nachschlagewerk, erklärte Hannelore Brill. In einzelnen Kapiteln widmet sich der Bericht Themen wie Naturschutz, Trinkwasser, Abfall, Bodenschutz, Landschaftsverbrauch, Klimaschutz und Verkehr. Der Umweltbericht macht laut Brill auch den Wert der Natur in und um Königstein deutlich. Der Wohnwert werde auch durch die besondere Umweltsituation bestimmt. Zu nennen seien da die Königstein umgebenden Wälder, die Bachläufe mit ihrem auentypischen Charakter, die Parks mit ihren stattlichen Bäumen oder die Kastanienhaine bei Mammolshain. Interessant auch Hinweise, dass Königstein auf dem Bangert, mit den Helbighainer Wiesen, den Obstwiesen bei Mammolshain oder den Schmittröder Wiesen über einen fast ausgestorbenen Wiesentyp verfügt. Der Umweltbericht hebt auch die Bedeutung der Bäume für das Stadtbild und auch für den heilklimatischen Kurort hervor. Ebenso wie die ALK bedauert der Umweltbericht, dass es in Königstein keine Satzung zum Schutz der Bäume mehr gibt. Und dass die Baumverluste in Königstein nicht unerheblich sind, dokumentiert der Umweltbericht: So wird beispielsweise für das Bebauungsplangebiet GdED der Verlust von 1,7 Hektar Buchenwald registriert, für die anstehende Bebauung der Mammolshöhe die Entfernung von rund 300 Waldbäumen. Im Gebiet Rombergweg/Parkstraße, so listet der Umweltbericht weiter auf, werden 4.200 Quadratmeter neu versiegelt und im Gebiet der Villa Mumm unterhalb Falkensteins werden zusätzlich 7.300 Quadratmeter teilweise oder voll versiegelt. Ausgehend vom Stand des Jahres 1988 weist der Flächennutzungsplan für Königstein Neubauflächen von 47 Hektar aus: Dies entspricht einem Zuwachs von 15 Prozent. Ein Teil dieser Maßnahmen wurde bereits verwirklicht, andere Baugebiete stehen noch aus. Interessant auch, so Brill, die Aussagen zum Ausbau der Rhein-Main-Flughafens und zum Neubau einer Ortsumgehung im Zuge der B8: Eine neue B8 würde zwar die Anwohner an der Le-Cannet-Rocheville-Straße und an der Limburger Straße deutlich entlasten, dafür würde es aber einen weiter wachsenden Verkehr auf der B 455 durch Schneidhain geben. Verbunden sei die neue Straße auch mit einem nicht unerheblichen Eingriff in Natur und Landschaft. Im Umweltbericht heißt es: "Die Pendelströme werden nunmehr ungehindert durch die freie Landschaft umgeleitet, wodurch in diesen landschaftlich hochwertigen Räumen Probleme der Zerschneidung, der Schadstoff- und Lärmbelastungen neu entstehen und der Naherholungsraum der Königsteiner und Kelkheimer Bevölkerung gemindert wird" (Seite 72). Hinsichtlich des Flughafens verweist der Umweltbericht darauf, dass in Königstein durch den Ausbau der Lärmpegel zunehmen werde. Zum einen durch den Fluglärm und die Überflüge, zum anderen aber auch durch einen wachsenden Zubringerverkehr zum Flughafen auf der Straße. Bei einer weiteren Erhöhung des Flugverkehrs über Königstein bestehe die Gefahr, dass die Luftqualität negativ beeinflusst werde. Dadurch wäre die Anerkennung Königsteins als heilklimatischer Luftkurort beeinträchtigt oder gefährdet. Ein interessantes Kapitel ist dem Thema Trinkwasser gewidmet. In Königstein wird die Wasserversorgung zu 80 Prozent aus eigenen Quellen, Brunnen und Stollen gewährleistet. Der Wasserverbrauch ist in den vergangenen Jahren in Königstein um fünf bis acht Prozent leicht zurück gegangen. Im Durchschnitt verbraucht jeder Einwohner Königsteins täglich 138,5 Liter. Damit liegt Königstein um dreieinhalb Liter über dem Bundesdurchschnitt. Interessant sei beispielsweise, so die ALK-Stadtverordnete, dass der Wasserverbrauch der Mammolshainer pro Einwohner sage und schreibe um 50 Liter unter dem Wasserverbrauch der Kernstädter liegt. Als Grund nennt hier der Umweltbericht den wassersparenden Effekt ländlicher Gebiete. (11.4.2003) |
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