Verkehrsdrehung: ALK befürchtet Chaos

Am Montag, 25. April, mit dem Ende der Osterferien, wenn alle wieder zur Schule und zur Arbeit fahren, beginnt der Verkehrsversuch mit der Drehung der Fahrrichtung rund um die Stadtmitte. Gleichzeitig soll an diesem Tag die Baustellenampel in der Sodener Straße wieder in Betrieb genommen werden (Taunuszeitung vom 9.4.22). Schon kleinste Veränderungen und Hindernisse führen in Königstein oftmals zu Verkehrschaos.

Planzeichnung der Stadt zum Verkehrsversuch Stadtmitte vom 25.04.2022 - 05.09.2022

Wenn nun zwei gravierende Verkehrsstränge gleichzeitig verändert und verengt werden, könnte dies nach Ansicht der Aktionsgemeinschaft Lebenswertes Königstein dazu führen, dass dadurch in dieser letzten Aprilwoche der Verkehr mal wieder zusammenbrechen werde.

Verkehrsströme kommen ins Stocken

Besonders die Königsteiner und Pendler aus dem Norden werden von der neuen Verkehrsführung unangenehm betroffen sein, da es ab Montag eine abbiegende Vorfahrtsstraße nach links von der Klosterstraße in die Adelheidstraße geben werde, befürchtet ALK-Stadtverordnete und Bauausschussvorsitzende Hanne Brill. Damit solle den Bussen die Bergauffahrt in der Klosterstraße erleichtert werden.

Es habe allerdings zur Folge, dass von der B 8 kommende Autos, die in die Innenstadt möchten, an dieser Ecke zunächst einmal warten müssten oder aber über den Kreisel und die Frankfurter Straße in die Innenstadt fahren müssten. Dies könne zu erheblichen Rückstaus auf der B 8 führen.

Schlechte Erfahrung mit Baustellenampel

Wenn dazu gleichzeitig die Sodener Straße mit einer Ampelschaltung nur einspurig befahrbar sei, werde das Verkehrschaos sehenden Auges in Kauf genommen. Die Baustellenampel allein hatte Ende vergangenen Jahres zu erheblichen Staus geführt. Als dann noch in Falkenstein eine weitere Straßensperrung wegen eines privaten Bauvorhabens dazu kam, ging in Königstein fast gar nichts mehr.

ALK bezweifelt Sinn der Verkehrsdrehung

Die ALK bezweifele grundsätzlich den Sinn der Verkehrsdrehung. Ohne große bauliche Veränderungen könne der Verkehr rund um die Konrad-Adenauer-Anlage sinnvoller reduziert werden. Die vorgesehene Verlängerung der Fußgängerzone sei mit einem Konzept, das die ALK entwickelt habe, ebenfalls möglich. Anstelle großer Baumaßnahmen könne in eine schöne Gestaltung der Parkplätze, der Konrad-Adenauer-Anlage und des Kapuzinerplatzes investiert werden, so Brill.

Zu befürchten, dass teure Tatsachen geschaffen werden

Zudem sei zu befürchten, dass Tatsachen geschaffen würden, denn die Kosten für den Testphasen-Umbau liegen bei rund 190.000 Euro. Die Planer selbst bewerteten die Drehung auf Nachfrage als problematisch. Dennoch folgte die Mehrheit des Stadtparlaments dem Wunsch von Bürgermeister Leonhard Helm (CDU), so dass die Bürger und Gäste Königsteins die neue Verkehrssituation erdulden müssen – wie es heißt, erst einmal probeweise für viereinhalb Monate. Ende offen ...

(20.04.2022)

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