tALK über Verkehr am 17. Juni 2016

In ihrer zweiten Veranstaltung der Reihe „tALK“ widmet sich die Aktionsgemein­schaft Lebenswertes Königstein (ALK) dem derzeit brennendsten Thema der Stadt, dem Verkehr. Die Veranstaltung findet am Freitag, den 17. Juni ab 20 Uhr im Saal des Adelheidstifts im Burgweg 14 statt.

Keiner habe vorausgesehen, welche gravierenden Auswirkungen die Schließung der Altenhainer Straße auf den innerstädtischen Verkehr haben würde, erklärte ALK-Vorstandsmitglied Markus Klein. Seither hätten die Königsteiner die zusätzlichen Staus erleiden und erdulden müssen. Weiteres Ungemach drohe nun mit der Sanierung der Schneidhainer Ortsdurchfahrt (B 455) ab dem Sommer mit teilweise weiträumigen Umleitungen.

In der Veranstaltung will die unabhängige Wählergemeinschaft im Gespräch mit interessierten Bürgen nach Verbesserungsmöglichkeiten und Auswegen aus der misslichen Situation suchen.

In einem im Stadtparlament einstimmig verabschiedeten ALK-Antrag war der Magistrat zur Suche nach Verbesserungsmöglichkeiten aufgefordert worden. Zudem wurde beschlossen, im Gespräch mit der Baufirma Möglichkeiten zur Verkürzung der bis Mitte Dezember geplanten Bauarbeiten zu erörtern. Weiterhin empfahl das Stadtparlament, Straßenarbeiten mit möglichen Auswirkungen auf den innerstädtischen Verkehr frühzeitig über Presse und Internet bekanntzumachen.

Sinnvoll sei auch eine bessere Koordination solcher Arbeiten durch die zuständige Landesbehörde „Hessen Mobil“ und die betroffenen Städte, ergänzte Klein. Eigentlich sollte es eine Selbstverständlichkeit sein, dass auch Nachbarstädte sich über größere innerstädtische Straßenbauarbeiten, die mit Umleitungen und überörtlichen Behinderungen verbunden sein könnten, frühzeitig gegenseitig informierten. Es sei leider nicht der Normalfall, dass Nachbarstädte solche Projekte koordinierten und aufeinander abstimmten. (1.6.2016)

Im Mittelpunkt der ALK-Veranstaltung in der Reihe „tALK“ am Freitag (17. Juni) steht das Thema Verkehr. Die für alle interessierten Bürger offene Veranstaltung beginnt um 20 Uhr im Saal des Adelheidstifts im Burgweg 14.

Sicher wird bei dieser Veranstaltung auch die neueste Idee des Königsteiner Bürgermeisters eine Rolle spielen, den Kreisel im Zuge der B 455 zwischen Opel-Zoo und Bischof-Kaller-Straße zu untertunneln. Dieser Vorschlag sei im Hinblick auf die Tatsache gemacht, dass in den vergangenen Jahren der stark zunehmende Verkehr auf der Querverbindung B 455 den Hauptverkehrsstrom in Nord-Süd-Richtung zunehmend behindere, erklärte die Aktionsgemeinschaft Lebenswertes Königstein (ALK).

Fraglich sei jedoch, ob ein nur einspuriger Tunnel, der „je nach den Hauptverkehrsströmen wechselseitig geöffnet werde“, tatsächlich wirksam Abhilfe schaffen könne. Zudem sei ein solcher Vorschlag absolutes Science Fiction, wenn man bedenke, dass am Kreisel die zweite Spur aus Richtung Limburg auch zehn Jahre nach ihrem Bau immer noch nicht befahren werden dürfe. Planung, Entscheidung, Finanzierung, Bau und Freigabe eines solchen Tunnels sei wohl, wenn überhaupt, erst in Jahrzehnten zu erwarten.

Nach Ansicht der unabhängigen Wählergemeinschaft gehe es nicht nur um lang- und mittelfristige, sondern auch um kurzfristige Maßnahmen zur Verbesserung des Verkehrsflusses. Dazu könne auch kleine Maßnahmen gehören wie die Höchstgeschwindigkeit im Kreisel auf 30 Stundenkilometer herabzusetzen, um ein leichteres Einfahren zu ermöglichen. Geboten wäre auch, in absehbarer Zeit auf alle innerörtlichen Maßnahmen zu verzichten, die die bestehende Verkehrsbelastung noch erhöhen könnten, erklärte der ALK-Stadtverordnete Günther Ostermann.

Da sei es äußerst problematisch, neben dem Kurbad ein neues Baugebiet zu planen. Hinzu komme auch das Baugebiet „Am Hardtberg“. Dort solle direkt an der B8 zwischen Kreisel und KVB-Klink ein Wohn- und Gewerbegebiet samt städtischem Kindergarten errichtet und voraussichtlich über eine Ampel an die Bundesstraße angebunden werden. Welch gravierende Auswirkungen auf den Verkehr innerstädtische Maßnahmen wie die Schließung einer „untergeordneten“ Straße auf Kreisel und Verkehr in Königstein haben könnten, hätten die Bauarbeiten in der Altenhainer Straße leidvoll vorgeführt. (14.6.2016)

Ergänzte Fassung der Präsentation
    Viele Ideen beim Verkehrs-tALK

Auf eine gute Resonanz ist die Informationsveranstaltung der ALK im Rahmen der Veranstaltungsreihe „tALK“ zur Verkehrssituation in Königstein gestoßen. Rund fünfzig interessierte Bürgerinnen und Bürger kamen in den Saal des Adelheidstifts und beteiligten sich engagiert an der rund zweieinhalbstündigen Diskussion. Ziel der unabhängigen Wählergemeinschaft war, Informationen zu teilen und Bürgermeinungen einzuholen.

Nach einer interessanten Einführung in die aktuellen Themen Bundesverkehrswege­plan, Kreisel und Baustellen durch ALK-Vorstandsmitglied Markus Klein konzentrierte sich die Diskussion auf die Situation am Kreisel und in der Kernstadt. Einschätzungen und Vorschläge wurden in der vom ALK-Vorsitzenden Robert Rohr geleiteten Aussprache lebhaft diskutiert.

Einerseits gab es die großen Visionen. So wurde von den Tunneloptionen gesprochen und über die in den achtziger Jahren geplante Umgehungsstraße zwischen Schneidhain und Kelkheim in Richtung Feldberg.

Nicht nur die teuren und langwierigen Lösungen können weiterhelfen

Andererseits wurde in der Debatte schnell deutlich, dass es nicht nur die teuren und langwierigen Lösungen sind, die weiterhelfen können. Jeder einzelne Autofahrer könne seinen Beitrag leisten: Pendler auf dem Weg ins Büro, Kunden auf Parkplatzsuche, Eltern auf dem Weg zum Kindergarten oder zur Grundschule. So gab es an diesem Abend etliche Tipps für ein leicht verändertes Verhalten der Verkehrsteilnehmer. Die Palette der Vorschläge reichte weit - manchmal aufs Auto zu verzichten, Fahrgemeinschaften bilden oder die Fahrt zu einem verkehrsgünstigeren Zeitpunkt antreten. Dabei könne auch das Internet helfen, erläuterte Referent Markus Klein und führte die Verkehrsinformation auf „Google Maps“ live vor.

Verkehrsfluss könne mit dem nötigen Gestaltungswillen verbessert werden

Auch die Stadt Königstein wurde in den Redebeiträgen immer wieder angesprochen. So könne der Verkehrsfluss auf der B 8 mit dem nötigen Gestaltungswillen verbessert werden, meinten mehrere Teilnehmer. Grüne Welle, Minikreisel statt Ampeln und bessere Beschilderung am großen Kreisel und Richtungsangaben in großen Buchstaben auf den Spuren des Kreisels wie F und WI könnten Auswärtigen helfen. Selbst im Berufsverkehr sei der Kreisel derzeit nicht ausgelastet. So blieben die Innenspuren häufig ungenutzt, während der Verkehr auf der Außenspur ein Einfädeln von den Zubringern erschwere, so ein Bürger. Dadurch entstehe auch der regelmäßige Rückstau aus Richtung Schneidhain und auf der Le-Cannet-Rocheville Straße.

Mehrfach forderten Bürger Verhaltensänderungen der Autofahrer im Kreisel. So sollte dort langsamer gefahren (Stichwort Tempo 30) und auch mal Vorfahrt gewährt werden, um ein Einfädeln zu ermöglichen. Hilfreich wäre auch, wenn alle Autofahrer vor dem Abbiegen blinken und damit den einfahrbereiten Verkehrsteilnehmern signalisieren würden, dass sie dies gefahrlos tun könnten.

Mehrere Bürger forderten, Schleichwege durch die Innenstadt für den Durchgangsverkehr zu schließen. Dies wurde in der Diskussion um die Verkehrsführung der Adelheidstraße deutlich.

Zusammenhängende Verkehrsprognosen gefordert

Weiter forderte der ALK-Stadtverordnete Günther Ostermann, bei den Planungen der Stadt den Zuwachs des Verkehrs zu berücksichtigen. Bislang gebe es keine zusammenhängenden Verkehrsprognosen für den Kreisel und die neuen Baugebiete „Kaltenborn III“, „Hardtberg“ sowie neben dem Kurbad. Auch die geplante Lage des neuen städtischen Kindergartens an der Sodener Straße würde dann immer mehr Eltern zwingen, das Auto für die Bring- und Holdienste zu nutzen.

Referent Klein verwies in seinem Beitrag auch auf den Vortrag von Landrat Ulrich Krebs beim Offenen Treff in Schneidhain. Dem wachsenden Bedarf an Wohnraum im Taunus stehe ein bislang nur in Ansätzen existierendes Verkehrsmischkonzept für das Rhein-Main Gebiet gegenüber, hatte der Landrat analysiert. So werde das Thema Verkehr auch in den nächsten Jahren in Königstein auf der politischen Tagesordnung bleiben. Laut Landrat brauche es hier mutige Politik, die nicht nur auf den Erfolg bei den nächsten Wahlen schaue.

ALK hat Arbeitsgruppe Verkehr gegründet

Eines habe der „tALK“-Abend gezeigt, so Referent Klein: Verbesserungsbedarf und gute Vorschläge gebe es genug. Die ALK, die eine Arbeitsgruppe Verkehr gegründet hat, arbeite Vorschläge und Themen auf und werde diese bei passender Gelegenheit in den kommunalpolitischen Gremien einbringen. (18.6.2016)

Ergänzte Fassung der Präsentation
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