Auf eine gute Resonanz ist die Informationsveranstaltung der ALK im Rahmen der Veranstaltungsreihe „tALK“ zur
Verkehrssituation in Königstein gestoßen. Rund fünfzig interessierte Bürgerinnen und Bürger kamen in den Saal des
Adelheidstifts und beteiligten sich engagiert an der rund zweieinhalbstündigen Diskussion. Ziel der unabhängigen
Wählergemeinschaft war, Informationen zu teilen und Bürgermeinungen einzuholen.
Nach einer interessanten Einführung in die aktuellen Themen Bundesverkehrswegeplan, Kreisel und Baustellen durch
ALK-Vorstandsmitglied Markus Klein konzentrierte sich die Diskussion auf die Situation am Kreisel und in der Kernstadt.
Einschätzungen und Vorschläge wurden in der vom ALK-Vorsitzenden Robert Rohr geleiteten Aussprache lebhaft diskutiert.
Einerseits gab es die großen Visionen. So wurde von den Tunneloptionen gesprochen und über die in den achtziger Jahren
geplante Umgehungsstraße zwischen Schneidhain und Kelkheim in Richtung Feldberg.
Nicht nur die teuren und langwierigen Lösungen können weiterhelfen
Andererseits wurde in der Debatte schnell deutlich, dass es nicht nur die teuren und langwierigen Lösungen sind, die
weiterhelfen können. Jeder einzelne Autofahrer könne seinen Beitrag leisten: Pendler auf dem Weg ins Büro, Kunden auf
Parkplatzsuche, Eltern auf dem Weg zum Kindergarten oder zur Grundschule. So gab es an diesem Abend etliche Tipps für
ein leicht verändertes Verhalten der Verkehrsteilnehmer. Die Palette der Vorschläge reichte weit - manchmal aufs Auto
zu verzichten, Fahrgemeinschaften bilden oder die Fahrt zu einem verkehrsgünstigeren Zeitpunkt antreten. Dabei könne auch
das Internet helfen, erläuterte Referent Markus Klein und führte die Verkehrsinformation auf „Google Maps“ live vor.
Verkehrsfluss könne mit dem nötigen Gestaltungswillen verbessert werden
Auch die Stadt Königstein wurde in den Redebeiträgen immer wieder angesprochen. So könne der Verkehrsfluss auf der B 8
mit dem nötigen Gestaltungswillen verbessert werden, meinten mehrere Teilnehmer. Grüne Welle, Minikreisel statt Ampeln und
bessere Beschilderung am großen Kreisel und Richtungsangaben in großen Buchstaben auf den Spuren des Kreisels wie F und WI
könnten Auswärtigen helfen. Selbst im Berufsverkehr sei der Kreisel derzeit nicht ausgelastet. So blieben die Innenspuren
häufig ungenutzt, während der Verkehr auf der Außenspur ein Einfädeln von den Zubringern erschwere, so ein Bürger. Dadurch
entstehe auch der regelmäßige Rückstau aus Richtung Schneidhain und auf der Le-Cannet-Rocheville Straße.
Mehrfach forderten Bürger Verhaltensänderungen der Autofahrer im Kreisel. So sollte dort langsamer gefahren (Stichwort
Tempo 30) und auch mal Vorfahrt gewährt werden, um ein Einfädeln zu ermöglichen. Hilfreich wäre auch, wenn alle Autofahrer
vor dem Abbiegen blinken und damit den einfahrbereiten Verkehrsteilnehmern signalisieren würden, dass sie dies gefahrlos
tun könnten.
Mehrere Bürger forderten, Schleichwege durch die Innenstadt für den Durchgangsverkehr zu schließen. Dies wurde in der
Diskussion um die Verkehrsführung der Adelheidstraße deutlich.
Zusammenhängende Verkehrsprognosen gefordert
Weiter forderte der ALK-Stadtverordnete Günther Ostermann, bei den Planungen der Stadt den Zuwachs des Verkehrs zu
berücksichtigen. Bislang gebe es keine zusammenhängenden Verkehrsprognosen für den Kreisel und die neuen Baugebiete
„Kaltenborn III“, „Hardtberg“ sowie neben dem Kurbad. Auch die geplante Lage des neuen städtischen Kindergartens an der
Sodener Straße würde dann immer mehr Eltern zwingen, das Auto für die Bring- und Holdienste zu nutzen.
Referent Klein verwies in seinem Beitrag auch auf den Vortrag von Landrat Ulrich Krebs beim Offenen Treff in Schneidhain.
Dem wachsenden Bedarf an Wohnraum im Taunus stehe ein bislang nur in Ansätzen existierendes Verkehrsmischkonzept für das
Rhein-Main Gebiet gegenüber, hatte der Landrat analysiert. So werde das Thema Verkehr auch in den nächsten Jahren in
Königstein auf der politischen Tagesordnung bleiben. Laut Landrat brauche es hier mutige Politik, die nicht nur auf
den Erfolg bei den nächsten Wahlen schaue.
ALK hat Arbeitsgruppe Verkehr gegründet
Eines habe der „tALK“-Abend gezeigt, so Referent Klein: Verbesserungsbedarf und gute Vorschläge gebe es genug. Die
ALK, die eine Arbeitsgruppe Verkehr gegründet hat, arbeite Vorschläge und Themen auf und werde diese bei passender
Gelegenheit in den kommunalpolitischen Gremien einbringen. (18.6.2016)