Gut zwei Jahre nach dem einschneidenden Satz von Bundeskanzlerin Merkel „Wir schaffen das“ hatte die
Aktionsgemeinschaft Lebenswertes Königstein zu einem wALK & tALK mit dem Thema „Flüchtlingsunterkünfte
in Königstein“ eingeladen.
Die ALK-Stadtverordnete Runa Hammerschmitt,
die sich ebenfalls im Freundeskreis Asyl engagiert, gab vor
Ort eine Übersicht
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Etwa 25 Interessierten trafen sich am Kaltenborn in der Nähe der derzeit größten Flüchtlingsunterkunft,
um sich über den Stand der Unterbringung von Flüchtlingen in Königstein zu informieren. Hinzu gesellten sich
auch einige Bewohner der Unterkunft, die aus Syrien, Pakistan, Afghanistan und dem Irak stammen.
Sechsstelliger Betrag für Planung im Kaltenborn ausgegeben
Die ALK-Stadtverordnete Runa Hammerschmitt, die sich ebenfalls im Freundeskreis Asyl engagiert, gab vor
Ort eine Übersicht über die Chronologie des Flüchtlingszustroms, berichtete über die aktuellen Zahlen und
das tägliche Leben der Menschen, die in Königstein auf den Ausgang ihres Asylverfahrens warten. Auch die
einstmals geplante Flüchtlingsunterkunft im Kaltenborn 11-13, für deren Planung die Stadt bereits einen
mittleren sechsstelligen Betrag ausgegeben hat, kam zur Sprache.
Sodener Straße 2 wird derzeit nicht genutzt
Dann begab sich die Gruppe zum Haus Sodener Straße 2. Dieses Gebäude, das einen verkommenen Eindruck machte
und derzeit nicht genutzt wird, war im Sommer 2016 von der Stadt als Flüchtlingsunterkunft erworben worden.
Seitdem steht es leer. Die Kosten zur Herrichtung als Unterkunft waren mit fast 200.000 € kalkuliert worden.
Die Anwesenden bedauerten, dass dieses Haus, das sicherlich ohne großen Aufwand in den dringend notwendigen
günstigen Wohnraum umgewandelt werden könnte und mit dem Garten insbesondere für Familien geeignet wäre, weiter
vor sich hin verfällt.
Im Haus Michael sind ausschließlich Männer untergebracht
Mit einem Zwischenstopp am Haus Michael in der Bischof-Kaller-Straße, in dem ausschließlich Männer
untergebracht sind, bewegte sich die Gruppe dann Richtung Forellenweg.
Unterkunft für 99 Personen im Forellenweg grenzt dicht an Wohnbebauung
Hier erläuterte Charlotte Eckhart-Letzelter, die neben ihrem ALK-Mandat in einer Anwohner-Initiative aktiv
ist, wie es zur Planung dieser Unterkunft gekommen war. Sie zeigte den wALK-Teilnehmern, wie dicht die Unterkunft
an die Wohnbebauung der Nachbarn grenzt. Nur mit viel politischem Einsatz sei es gelungen, wenigstens die
Sozialräume nicht direkt neben den Wohnhäusern zu platzieren, sondern zur Straße hin. Offiziell sollen bis zu
99 Personen in diesem Bau untergebracht werden. Alle Anwesenden waren sich einig, dass diese Zahl viel zu hoch
ist, insbesondere auch angesichts der extrem rückläufigen Zahl an Asylsuchenden.
In Königstein hat man „es“ bisher gut geschafft
Nach zweieinhalb Stunden intensiver Gespräche, auch mit den Kaltenborn-Bewohnern, die bis zum Schluss dabei
blieben, war man sich einig: In Königstein hat man „es“ bisher gut geschafft, die Asylsuchenden unterzubringen.
Ohne das ehrenamtliche Engagement der zahlreichen Paten und Helfer im Freundeskreis Asyl allerdings würde deren
Integration weitaus weniger erfolgreich verlaufen. (25.9.2017)