wALK & tALK zur Innenstadtgestaltung am Samstag, 4. Mai 2019

Etwa 40 Personen versammelten sich am Samstagnachmittag auf dem Königsteiner Kapuzinerplatz, um gemeinsam mit der Aktionsgemeinschaft Lebenswertes Königstein und Martin Neubeck vom Verein Handwerk und Gewerbe in Königstein (HGK) über die Innenstadtplanung zu sprechen. An vier zentralen Punkten wurde über die Planung des Magistrats, die Vorstellungen der Gewerbetreibenden, der Bürger und das Konzept der ALK gesprochen.

Etwa 40 Personen versammelten sich auf dem Kapuzinerplatz, um gemeinsam mit
der ALK und Martin Neubeck vom HGK über die Innenstadtplanung zu sprechen

Kernthemen sind die Parkproblematik und Bussverkehr

Deutlich formulierte Martin Neubeck vom HGK dessen wichtigstes Anliegen: „Die Hauptstraße als zentrale Einkaufsstraße muss stärker belebt werden.“ Die Parkproblematik sei dafür elementar, allerdings seien die Königsteiner in der Regel nicht bereit, längere Wege als unbedingt nötig auf sich zu nehmen. Somit sei eine Parkmöglichkeit in unmittelbarer Nähe zur Hauptstraße unverzichtbar, ebenso aber auch eine allgemeine Aufwertung der Innenstadt, um diese attraktiver zu gestalten.

Die Konrad-Adenauer-Anlage ist das Herz Königsteins

Der Parksuchverkehr rund um die Anlage und die verkehrsbedingte Lärm- und Luftverschmutzung kristallisierten sich im Gespräch als Kernproblematik für die Anlieger heraus. Mehrheitlich begrüßten alle Anwesenden den Grundgedanken, die Konrad-Adenauer-Anlage als Entrée Königsteins für alle Generationen interessanter zu gestalten und insgesamt als Grünfläche zu erhalten, schließlich sei die Anlage „das Herz Königsteins“ formulierte ein Bürger. Ob ein Parkdeck unter dem Rosengärtchen eine Verbesserung der Gesamtsituation darstelle, wurde insgesamt kritisch gesehen.

ALK klar gegen jeden Eingriff in die Grünflächen

Günther Ostermann, ALK-Bauexperte und Stadtverordneter, formulierte die ALK-Position eindeutig: „Wir sind klar gegen jeden Eingriff in die Grünflächen. Die ALK votiert dafür, den echten Parkplatzbedarf in Königstein feststellen zu lassen und mit Expertenhilfe eine Planung zu entwickeln, die den Verkehrsströmen des 21. Jahrhunderts gerecht wird.“

Verringerung der Bushaltestellen muss mit Fachleuten besprochen werden

Ob die vom Magistrat vorgesehene Verringerung der Bushaltestellen den realen Busbewegungen entspreche und der Wunsch nach einer Umkehrung der Fahrtrichtung überhaupt umsetzbar sei, müsse aus ALK-Sicht zunächst mit Fachleuten der involvierten Verkehrsbetriebe besprochen werden. Ein wALK-Teilnehmer berichtete, dass er einen Busfahrer befragt habe. Dieser habe geantwortet: „Gerne können Magistrat, Stadtverordnete und Verwaltung eine Probefahrt mit meinem Doppelgelenkbus machen.“ Ob sie dann noch immer die Verkehrsdrehung wollten, habe der Busfahrer in Frage gestellt.

Gute Anregungen von den wALK-Teilnehmern

Von den wALK-Teilnehmern kamen viele gute Anregungen, so zum Beispiel der Gedanke, über das elektronische Parkleitsystem den Parksuchverkehr besser zu steuern. Dies sei über eine Schrankenregelung an den Parkplätzen machbar, die zudem eine zuverlässigere Bezahlung der Parkgebühren und eine Verringerung des Dauerparkens mit sich brächte. Eine weitere und durchaus überlegenswerte Alternative zu dem Parkdeck in der Parkanlage könne ein Parkdeck auf dem kleinen Parkplatz sein. Dafür könne auch der große Parkplatz aufgegeben und als Grünfläche erweitert werden, so die Anmerkung einer Bürgerin.

Ein Parkdeck direkt gegenüber einem Parkhaus ist nicht sinnvoll

„Pläne und Konzepte zur Verbesserung der Verkehrssituation und der Attraktivität der Innenstadt gibt es seit über 30 Jahren“, resümierte Ostermann. „Einige ALK-Vorschläge, wie die Öffnung der Adelheidstraße in beiden Fahrtrichtungen, wurden angenommen. Einige Initiativen seitens der Verwaltungsspitze, wie die Gestaltung des Kapuzinerplatzes, haben viel Geld gekostet und wenig gebracht.“ Großinvestitionen wie ein Parkdeck, das mit mindestens zwei Millionen Euro zu Buche schlage, seien in den Kontext des gesamten Investitionsbedarfs in Königstein zu stellen. „Ein Parkdeck direkt gegenüber einem Parkhaus zu bauen ist nicht sinnvoll. Man muss überlegen, wo in der Kurstadt stadtplanerisch und finanziell Prioritäten zu setzen sind“, brachte Ostermann die ALK-Position auf den Punkt.

(10.05.2019)

An vier Stationen ging es um die Planungen
des Magistrats und alternative Konzepte

Nach den Plänen soll der Hauptparkplatz an zwei Seiten in die Anlage ausgedehnt werden

Der Weg durch die Anlage soll an die Schau­fenster und dafür Treppenstufen bekommen

Der HGK will die Hauptstraße als zentrale Einkaufsstraße stärker belebt sehen

Die Konrad-Adenauer-Anlage ist das Herz der Stadt. Ein Parkdeck wird kritisch gesehen.

Die Gestaltung des Kapuzinerplatzes hat
viel Geld gekostet und wenig gebracht

Die Verringerung der Bushaltestellen und Umkehrung der Fahrtrichtung sind fragwürdig
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