Rund 35 Teilnehmer konnte die Aktionsgemeinschaft Lebenswertes Königstein (ALK) am 9. Januar bei ihrem zehnten
Rundgang in der Reihe wALK & tALK begrüßen. Treffpunkt war um 15 Uhr am Kuckuckstreff.
Am Kuckuckstreff startet ALK-Ortsbeirätin Angelika Colloseus den Rundgang
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Die unabhängige Wählergemeinschaft freute sich besonders, dass neben dem CDU-Stadtverordneten Norbert Meyer
auch Ortsbeiratsmitglied Uwe Lampe von den Grünen zu den interessierten Bürgern gehörten.
Kläranlagengelände im Gespräch zur Unterbringung von Flüchtlingen
Erste Station war die ehemalige Kläranlage. Das Gelände sei im Gespräch als Standort zur Unterbringung von
Flüchtlingen, informierte Runa Hammerschmitt, die im Freundeskreis Asyl aktiv ist und auf einem aussichtsreichen
Platz für die ALK zur Stadtverordnetenversammlung kandidiert. Derzeit beherberge Königstein rund 140 Flüchtlinge.
Deren Zahl könne bis Ostern auf 350 und bis zum Jahresende auf 600 steigen. Mit derartigen Zahlen werde der Einsatz
der ehrenamtlichen Paten an seine Grenzen stoßen, es sei erforderlich, hauptamtliche Strukturen zu schaffen, sagte
sie. Es gehe darum, Menschen mit sozialer Kompetenz einzusetzen, die sich um die Probleme der Flüchtlinge kümmern
und zugleich dazu beitragen, dass das bisher gelungene Miteinander von Königsteiner Bürgern und Flüchtlingen auch
bei steigenden Zahlen möglichst konfliktfrei fortgesetzt werden könne.
ALK unterstützt Bemühungen, die Feuerwehr angemessen unterzubringen
Nächste Station des Rundgangs war das sanierungsbedürftige Feuerwehrgerätehaus, dessen möglicher neuer Standort
an der B 455 gegenüber dem Neubaugebiet am Ende des Rundgangs in Augenschein genommen wurde. ALK-Ortsbeiratskandidat
Wolfgang Gottschalk setzte sich für den Verbleib der Feuerwehr im Stadtteil Schneidhain ein. Der Standort Schneidhain
sei umso wichtiger, da es hier mit mehreren großen Unternehmen und der Bundesstraße mehr Gefahrenpotentiale als in
anderen Stadtteilen gebe. Da die Gespräche über den Verkauf des derzeitigen Grundstücks ins Stocken geraten seien,
könne noch nicht gesagt werden, wann und ob es einen Neubau gebe. Die ALK unterstütze die Bemühungen, die Feuerwehr
angemessen unterzubringen.
Am Rodelberg können Kinder immer noch rodeln
Am Schneidhainer Rodelberg erinnerte ALK-Ortsbeirätin Angelika Colloseus daran, dass dank des von der ALK sehr
kräftig unterstützten Bürgerentscheids der Rodelberg nicht mit Privathäusern bebaut, sondern für Zwecke der
Allgemeinheit erhalten wurde. Jetzt stehe dort eine dringend benötigte U3-Betreuungsstätte und es sei genügend
Platz übrig geblieben, damit Kinder immer noch dort rodeln könnten - sofern mal wieder Schnee liegt.
Nächste Station war die Heinrich-Dorn-Halle, deren Sanierung von ALK-Ortsbeirätin Nicole Höltermann als sehr
gelungen bewertet wurde. Am neuen Spielplatz überraschten die Organisatoren die zahlreichen Teilnehmer mit Catering
aus dem Bollerwagen. So gab es Plätzchen, aber auch Glühwein, alkoholfreien Punsch und Kaffee.
Alter Spielplatz hatte zahlreiche schattenspendende Bäume
Im Anblick des neuen Spielplatzes bedauerten zahlreiche Teilnehmer die Verlegung und Verkleinerung sowie das
Auseinanderreißen des Sozialen Zentrums. Neu nach Schneidhain gezogene Familien seien sicherlich froh, dass es
diesen Spielplatz an zentraler Stelle gebe, mehrere anwesende Eltern von inzwischen größeren Kindern erinnerten
sich aber wehmütig an den weitläufigen alten Spielplatz mit seinen zahlreichen schattenspendenden Bäumen. Er sei
dankbar, dass er mit seinen Kindern noch in den Genuss des schönen alten Spielplatzes gekommen sei, meinte ein Vater.
Neubaugebiet ist im Vergleich viel zu eng und zu intensiv bebaut
Am Neubaugebiet auf dem früheren Gelände von Sportplatz, Spielplatz und Rollschuhbahn erläuterte
ALK-Stadtparlamentskandidatin Susanne Althans-Edmaier die Entwicklung der Bauplanung. Die jetzt erfolgte Bebauung
bewertete die Baudirektorin als viel zu eng und zu intensiv im Vergleich mit der gewachsenen Bebauung des Stadtteils.
Auch der anwesende Grünen-Ortsbeirat Uwe Lampe, dessen Partei die Sportplatz-Bebauung unterstützt hatte, war mit
dem Ausmaß der Bebauung unzufrieden, ein Stockwerk weniger hätte es auch getan, meinte er.
Spielplatz und Rollschuhbahn hätten an alter Stelle erhalten werden können
Zum Abschluss des Rundgangs nahmen die Teilnehmer noch den neuen Einkaufsmarkt in Augenschein. Der
ALK-Stadtälteste Norbert Colloseus erinnerte an die von ihm vorgelegten Planungen,
nach denen Spielplatz und Rollschuhbahn an alter Stelle hätten erhalten werden können und genügend Platz für einen
Einkaufsmarkt gewesen wäre. Mit dem Erlös aus dem Grundstücksverkauf hätte zudem ein Kunstrasenplatz an alter Stelle
mit kleiner räumlicher Verschiebung finanziert werden können.
Noch keine abschließende Berechnung des Grundstücksgeschäfts
Fragen von Teilnehmern, ob denn die Stadt Königstein tatsächlich aus dem Grundstücksgeschäft und der Verlegung
des Sportplatzes zwei Millionen Euro Plus gemacht habe, konnte niemand beantworten. Es gebe noch keine abschließende
Berechnung, hieß es. Auch Fragen nach dem Gewinn des Bauträgers, der offenbar so groß sei, dass daraus ohne Probleme
eine Spende von 100.000 Euro an den Fußballverein abgezweigt werden konnte, blieben ohne Antwort. (11.1.2016)