„Ich kann jetzt endlich Rotkehlchen und Mönchsgrasmücker voneinander unterscheiden“, erklärte nach der
Vogelstimmenwanderung eine Teilnehmerin begeistert. Es seien Informationen für alle dabei gewesen, für Anfänger
ebenso wie für Fortgeschrittene. Die Veranstalter waren überwältigt: Rund 50 Teilnehmer hatten sich am
Pfingstsamstag zur Vogelstimmenwanderung der Aktionsgemeinschaft Lebenswertes Königstein eingefunden.
Die aufmerksamen Zuhörer konnten rund 18 verschiedene Vogelarten identifizieren
|
Nach einem Geburtstagsständchen für den ALK-Vorsitzenden Robert Rohr waren nicht mehr die menschlichen,
sondern die Stimmen der heimischen Vögel gefragt. Zahlreiche verschiedene Arten konnte der Vogelexperte
Peter Tandler, der die Führung übernommen hatte, identifizieren. Vor allem die Mönchsgrasmücke dominierte
das Vogelkonzert.
Vogelstimmen lockten viele Wanderer
„Ich hätte nicht gedacht, dass die angekündigte Wanderung an den Pfingsttagen eine solch große Resonanz
finden würde“, meinte Tandler, der seit Jahrzehnten auch beim ALK-Verkauf von Nistkästen über die heimische
Vogelwelt informiert. Trotz der überraschend großen Teilnehmerzahl seien es zwei ausgesprochen angenehme
Stunden am frühen Abend durch Burghain und Woogtal geworden, da sich alle sehr diszipliniert verhalten haben,
lobte Tandler. Die Privatgespräche wurden sehr eingeschränkt und der Experte konnte viel Wissenswertes
vermitteln. Wie zum Beispiel, dass der Kleiber der einzige heimische Vogel ist, der die Bäume kopfüber
hinunterläuft.
18 verschiedene Arten zu identifizieren
Vom Luxemburger Schloss aus führte der Weg der Vogelfreunde über den Burghain zum Freibad, weiter zum
Bangert und zurück über das Woogtal zum Krankenhaus. Dabei konnten die aufmerksamen Zuhörer am frühen Abend
rund 18 verschiedene Arten identifizieren und teilweise auch sehen. So klärte Tandler über die Unterschiede
zwischen ähnlichen Arten wie dem Zilpzalp, der seinen Namen ruft, sowie Fitislaubvogel, Singdrossel,
Misteldrossel, Gartenbaumläufer und Waldbaumläufer auf. Er verdeutlichte die Unterschiede auch anhand
mitgebrachter wissenschaftlicher Tafeln. Bei seinen Erläuterungen ordnete er nicht nur die verschiedenen
Gesänge, die zu hören waren, den verschiedenen Arten zu, Tandler veranschaulichte und erklärte teilweise auch
mit lautmalerischen Umschreibungen und versuchte so, die unterschiedlichen Vogelrufe unterscheidbar zu machen.
Am Liederbach zeigte Tandler den Ort, an dem die Wasseramsel regelmäßig zu sehen ist und wohl auch schon
gebrütet hat. Dieser Vogel, wie auch der Wendehals, den man bisweilen am Bangert sehen könne, sei auch für
eingefleischte Ornithologen ein besonderes Highlight.
Artenreiche Fauna und Flora sowie Schönheit des Burghains
Voll des Lobes war Tandler für die artenreiche Fauna und Flora sowie die Schönheit des Burghains. Durch
den westlichen, schrägen Lichteinfall im Burghain und durch die im Wind wogenden Blätter habe sich zusammen
mit den Gesängen der Vögel eine wirklich schöne Stimmung ergeben. Er hoffe, dass durch diese Wanderung einige
der Teilnehmer dazu verführt wurden, künftig selbst öfter mal eine kleine Exkursion in unserer Heimat zu
unternehmen.
Zusammenfassend sagte Tandler, es sei eine rundum gelungene Veranstaltung gewesen, die im kommenden Jahr
wiederholt werde sollte.
(23.5.2018)