Rund 680.000 Euro hatten vor etlichen Jahren die Nachbarstädte Königstein und Kelkheim für die Planung der neuen
Bundesstraße 8 zwischen beiden Städten in Richtung Feldberg dem Land Hessen vorgestreckt. Inzwischen ist die Straße
nach über 50 Jahren aus ökologischen Gründen zu den Akten gelegt und das Land hat nach massivem Widerstand eingelenkt.
Die Stadtkasse Königstein verzeichnete bislang den Eingang von exakt 236.012 Euro, gezahlt in zwei Raten im September und
Oktober, berichtete Bürgermeister Leonhard Helm auf Anfrage der ALK-Fraktionsvorsitzenden Dr. Hedwig Schlachter in der jüngsten
Sitzung der Stadtverordnetenversammlung. Laut Auskunft des Bürgermeisters besteht die Aussicht auf weiteres Geld, die Stadt
werde jedenfalls die Abrechnung des Landes genau überprüfen. Es habe sich gezeigt, dass die Hartnäckigkeit der Stadt von Erfolg
gekrönt wird, freute sich Schlachter.
Die Aktionsgemeinschaft Lebenswertes Königstein (ALK) hatte immer wieder darauf hingewiesen
dass es nicht die Aufgabe von zwei Kleinstädten sein könne, stellvertretend für das Land eine neue Bundesstraße zu planen.
Nachdem die Pläne endgültig gestoppt waren, habe das Land die beiden Städte auf den vorgestreckten Kosten sitzen lassen wollen.
Etliche Kommunalpolitiker in der Region hätten seinerzeit die Flinte schon ins Korn geworfen und die Ansicht vertreten, dass
eine Rückforderung wegen der abgeschlossenen Vertragsformulierungen aussichtslos sei, erinnerte Schlachter. Der von der Stadt
Königstein eingeschaltete Rechtsanwalt Dieter Schlempp habe aber den Landesbehörden klar machen können, dass diese in der
Pflicht sind.
Betontrog der B 8 zwischen Kreisel und Adelheidstraße begrünen
Ebenfalls sehr langwierig ist das Bemühen der unabhängigen Wählergemeinschaft ALK, den
Betontrog der B 8 zwischen Kreisel und Adelheidstraße zu begrünen. Hier hatte sich das
Stadtparlament vor rund einem Jahr auf Antrag der ALK mit 28 gegen 3 Stimmen dafür ausgesprochen, den Trog mit selbstklimmenden
Pflanzen wie Wildem Wein zu verschönern und gleichzeitig etwas für das Klima zu tun. Die ALK-Fraktionsvorsitzende wies darauf
hin, dass die zuständige Landesbehörde "Hessen Mobil" einer solchen Maßnahme im Prinzip, aber mit Einschränkungen, zugestimmt
habe. Damit die bauliche Kontrolle des Mauerwerks jederzeit möglich ist, könnte eine meterweise Begrünung vorgenommen werden.
Wilder Wein benötige auch keine Kletterhilfen, deren Anbringung die Landesbehörde abgelehnt hatte. Schon eine teilweise Begrünung
der öden Betonflächen wäre eine erhebliche Verbesserung des seitherigen Zustands. Der deutlich geäußerte Wille des Stadtparlaments
dürfe nicht im Sande verlaufen, schrieb die Fraktionsvorsitzende an Bürgermeister Helm.
Öffnung der zweiten Einmündungsspur in den Kreisel
Ein weiteres leidiges Thema ist nicht nur nach Ansicht der ALK die immer noch nicht erfolgte
Öffnung der zweiten Einmündungsspur in den Kreisel aus Richtung Glashütten. Nach
mehreren Bebauungsplanverfahren und gerichtlichen Auseinandersetzungen sei eine Verständigung mit den Anliegern über Lärmschutz
mehr als überfällig, betonte die Wählergemeinschaft. Es mute wie ein Treppenwitz an, dass der mit hohem Kostenaufwand umgebaute
und erheblich verbesserte Kreisel noch immer nicht wie geplant funktioniere, da die zweite wichtige Einmündungsspur aus dem Norden
zwar gebaut, aber nicht für den Verkehr freigegeben sei. (25.11.2013)