Rückzug vom Plan zum Parken hinter dem Schloss Jubel bei der Aktionsgemeinschaft Lebenswertes Königstein (ALK). Anlass für die Freude bei der unabhängigen Wählergemeinschaft ist die Kernaussage einer Pressemitteilung von Bürgermeister Fricke zu den von der Stadt seit Jahren geplanten Parkplätzen hinter dem Luxemburgischen Schloss. Bislang war Stand der Planungen, Autos von Rathaus-Bediensteten und Gewerbetreibenden am vorhandenen Bolzplatz vorbei durch die Ausläufer des Burghains zu führen und unterhalb der Schlossterrasse Parkflächen für rund 40 Personenwagen anzulegen, erinnerte die ALK-Stadtverordnete Sabine Fischer. Die aktuelle Pressemitteilung des Bürgermeisters (KW Nr. 45) lasse aber auf die späte Einsicht schließen, dass sich die Verwaltung von den teuren und unsinnigen Plänen der CDU/FDP-Mehrheit verabschiedet habe. Ausschlaggebend für diesen Sinneswandel, war möglicherweise, so Fischer, dass der Landrat offensichtlich mit dem Bürgermeister ein ernstes Wörtchen geredet habe. Denn die ALK hatte vor wenigen Wochen den Landrat und die Bauaufsicht eingeschaltet (KW Nr. 44) und gegen das Parkplatz-Projekt massive Bedenken hinsichtlich Finanzen, Ökologie, Denkmalschutz und Statik vorgebracht. Mit der neuen Standortvariante habe Fricke nun offenbar die Notbremse gezogen und strategisch einen "geordneten Rückzug" eingeleitet, um einer Niederlage zu entgehen, meinte Fischer. Damit sei zwar das größte Übel vom Tisch. Doch auch der neue Standort auf dem nahe gelegenen Bolzplatz sei nicht akzeptabel, kritisierte die Stadtverordnete. Es dürfe nicht erneut eine Freizeitanlage für Kinder und Jugendliche einem Parkplatz weichen. Zudem habe dieser Bolzplatz eine exzellente Lage: Anwohner würden nicht gestört, weil der Platz fast in freier Natur angesiedelt ist. Auch bei diesem Standort an exponierter Stelle am Rande des Burghains würde eine abendliche und nächtliche Parkplatz-Beleuchtung erhebliche Störungen bedeuten, es bestehe außerdem die Gefahr von Öl- und Benzinemissionen der abgestellten Autos. Zudem sei die Fläche des Bolzplatzes für den von Fricke gewünschten Zweck zu klein, auch bei diesem Standort stünden die Baukosten in keinem akzeptablen Verhältnis zu den zu erzielenden Stellplätzen. Von Frickes neuester Idee, die Parkplätze auf dem bisherigen Bolzplatz anzulegen, hätten die städtischen Gremien bislang weder Pläne noch Berechnungen gesehen, sagte die Stadtverordnete. Wenn der Bolzplatz tatsächlich zum Parkplatz würde, so Fischer, dann verschwände erneut eine Einrichtung für Kinder und Jugendliche in dieser Stadt. In diesem Zusammenhang erinnerte sie an den früheren Spielplatz an der Georg-Pingler-Straße, der ebenfalls einem Parkplatz weichen musste und an den Spielplatz Mayers Gärten in Falkenstein. Fischer bedauerte, dass die Möglichkeiten für Kinder und Jugendliche auf öffentlichen Flächen immer schlechter würden. Sie erinnerte an marode Spielgeräte auf städtischen Spielplätzen und auf dem Gelände des städtischen Kindergartens, die erst nach längerer Zeit und öffentlicher Kritik ersetzt wurden. Sie nannte aber auch die juristisch einschränkten Nutzungszeiten des Bolzplatzes in Falkenstein. Einschränkungen gebe es neuerdings auch für den Hof der Königsteiner Grundschule. Während der so genannte Affenkäfig und der Schulhof bislang an den Nachmittagen den Kindern der Umgebung als Spielplatz zu Verfügung standen, so würden nun durch behördliche Anweisung die Kinder ab 14 Uhr von ihrem bisherigen Spielplatz ausgesperrt. Fischer forderte den Kreis als Schulträger auf, diese Maßnahme umgehend rückgängig zu machen. (8.11.2004) |
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