ALK will flexiblere Betreuungszeiten in Kindereinrichtungen Die Aktionsgemeinschaft Lebenswertes Königstein (ALK) setzt sich für flexiblere Betreuungszeiten in den städtischen Kindertagesstätten (Kindergärten und Hort) ein. Nach Ansicht der unabhängigen Wählergemeinschaft sollte die Möglichkeit einer Betreuung bis mindestens 18 Uhr (derzeit Kindergarten Eppsteiner Straße 16.30, Hort 17 Uhr) geprüft werden. Auch sollte es möglich werden, Kinder für den Nachmittagskindergarten und den Hort auch für drei oder vier feste Tage pro Woche (mit großem zeitlichen Vorlauf) anzumelden. Der ALK-Vorsitzende Robert Rohr wies zur Begründung darauf hin, dass sich die Zeiten geändert haben und viele berufstätige Eltern auf Betreuungsangebote von Kindergärten und Hort an Nachmittagen angewiesen sind. In vielen Familien seien beide Eltern berufstätig, viele Arbeitgeber erwarteten mehr zeitliche Flexibilität ihrer Mitarbeiter. Zudem gebe es wesentlich mehr allein erziehende Eltern. Es sei nicht Aufgabe der Stadt, dies zu bewerten, es müsse aber die Realität akzeptiert werden. Die Eltern hätten das Recht zu entscheiden, wie ihre Kinder betreut werden sollten, die Stadt müsse Angebote machen und günstige Rahmenbedingungen für ihre Bürger schaffen. Weiter sagte Rohr, es gebe etliche Eltern, die ein Nachmittagsangebot an weniger als fünf Tagen pro Woche benötigen. Es müsse künftig möglich werden, Betreuungsvereinbarungen auch für zwei, drei oder vier Tage pro Woche abzuschließen. Wenn die jeweiligen Wochentage für die Betreuung von vorneherein verbindlich festgelegt würden, entstünden durch die übrigen Tage neue Kapazitäten für die Betreuung von mehr Kindern. Da sich mehr Kinder planbar auf die einzelnen Tage verteilten, würde die Kapazitätsgrenze der jeweiligen Einrichtung nicht überschritten und es würde kein zusätzliches Personal gebraucht. Eine solche Regelung würde den Eltern auch finanziell entgegenkommen. Diese müssen derzeit die Betreuung voll bezahlen, auch wenn ihre Kinder an einzelnen Tagen die Einrichtung nicht oder nur kürzer nutzen. Neue, flexiblere Betreuungsmöglichkeiten würden einerseits Eltern finanziell entlasten und andererseits zusätzlichen Kindern die Betreuung in einer städtischen Einrichtung ermöglichen. Der ALK-Vorsitzende verwies auf Städte wie Hattersheim, Oberursel, Frankfurt und Darmstadt: Dort würden neue Formen der zeitlichen Betreung bereits in die Tat umgesetzt, bzw. erprobt. In Hattersheim beispielsweise könnten Eltern die passenden Betreuungs-Bausteine für ihre Kinder wie in einem Baukasten zusammen stellen. Die Zeichen der Zeit seien von etlichen Politikern erkannt worden. So habe der Oberurseler Bürgermeister Krämer erklärt: "Die Arbeitszeiten sind nicht mehr starr wie früher, so muss sich die soziale Infrastruktur auch ändern." (FR 9.5.2001). Auch der hessische Ministerpräsident Koch verlangt flexiblere Öffnungszeiten von Kindergärten (FAZ 11.2.2001). Und der Fraktionsvorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Merz, sagte, die CDU müsse für die Verbesserung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf eintreten (FAZ 11.2.2001). Der ALK-Vorsitzende Robert Rohr bedauerte, dass die CDU/FDP-Mehrheit des Stadtparlaments am 19. Juni 2001 den ALK-Antrag ablehnte, Möglichkeiten einer flexibleren Kinderbetreuung in den städtischen Kindertagesstätten zu prüfen. Nach Ansicht der CDU war dieser Antrag "obsolet", da entsprechende Bemühungen bereits im Sozialamt unternommen würden. Rohr sagte, es sei interessant, wenn die ALK der Stadtverwaltung am 30. Mai einen Antrag zu diesem Thema einreiche und am 19. Juni bekannt werde, dass in der Ferienzeit Ende Juni/Anfang Juli möglicherweise ein Fragebogen an Eltern gehen werde. Der von CDU/FDP abgelehnte Antrag war zudem weitergehender, da auch die in Hattersheim möglichen Betreuungsbausteine und eine abgestufte Gebühr bei kürzerer zeitlicher Nutzung der jeweiligen Kindereinrichtung geprüft werden sollten. (30.6.2001) |
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