In der Debatte um die Kinderbetreuung in Königstein setzt sich die ALK
für die Errichtung eines Kinderzentrums auf den städtischen Grundstücken am Forellenweg ein. Auf der rund 3.500
Quadratmeter großen Fläche könnten der längst überfällige neue Kindergarten, ein Hort und U3-Betreuungsgruppen untergebracht
werden, erklärte der ALK-Stadtverordnete Berthold Malter.
Hier am Forellenweg will die ALK nach dem überfälligen Umzug des Betriebshofs ein Kinderzentrum mit
Kindergarten, Hort und U3-Betreuungsgruppen errichten
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Der Hort wäre näher an der Grundschule als der Hort in der Eppsteiner Straße. Zudem könnten Synergieeffekte bei einer
benachbarten Unterbringung von Kindergarten, Hort und U3 genutzt werden.
In Königstein sei eigentlich unumstritten, dass ein neuer städtischer Kindergarten das in die Jahre geratene Gebäude des
Kindergartens Wirbelwind ersetzen müsse, so der Stadtverordnete. Vom Stadtparlament sei auch der Wunsch nach städtischen
U3-Plätzen geäußert worden. Voraussetzung für die Umsetzung dieses Vorschlags sei allerdings, dass in diesem Jahr endlich
der schon lange überfällige Umzug des Betriebshofs an dem Kaltenborn in der Nähe des Kreisels erfolge.
Gegen Hort auf Stelzen über dem Pausenhof der Königsteiner Grundschule
Mit dem Votum für ein Kinderzentrum mit Hort am Forellenweg positionierte sich die unabhängige Wählergemeinschaft
eindeutig gegen die Idee, einen zweigeschossigen Hort auf Stelzen, der die Höhe eines dreigeschossigen Gebäudes erreicht,
über dem Pausenhof der Königsteiner Grundschule zu bauen. Diese Erkenntnis resultiert aus einem Ortstermin der
Wählergemeinschaft an der Grundschule, an der auch Schulleiterin Scheel und Hausmeister Bechthold teilnahmen.
Vom Schulhof würde zu wenig Fläche übrig bleiben
Das inoffiziell vorgestellte Modell eines Horts auf Stelzen wirke verniedlichend, erklärte die ALK-Stadtverordnete Sabine
Fischer, die auch Vorsitzende des Ausschusses für Jugend-, Kultur- und Sozialangelegenheiten ist. Die Realität vor Ort habe
deutlich gemacht, dass das Gebäude von der Fläche und der Höhe her viel zu massig ausfallen würde. Zudem werde vom Schulhof
zu wenig Fläche übrig bleiben gab sie zu bedenken. Es werde ausgerechnet der im Winter noch sonnige Teil des Hofs überbaut.
Das wurde bei der Begehung der ALK deutlich. Zudem werde der möglicherweise eineinhalbjährige Baubetrieb den Unterricht
empfindlich beeinträchtigen. Fraglich sei auch, was aus der Zufahrt der Feuerwehr über die Jahnstraße werde und wo die rund
30 Parkplätze für Lehrer, Hortbetreuer und Eltern eingerichtet werden könnten.
Zertifizierung als Klasse-2000-Schule wäre infrage gestellt
Weiterhin erinnerte Fischer daran, dass der Schulhof auch zu Unterrichtszwecken diene. Die Grundschule Königstein sei
eine zertifizierte Klasse-2000-Schule. Dieses von einem Expertenteam aus Medizin und Pädagogik am Klinikum Nürnberg für die
erste bis vierte Klasse zur Sucht- und Gewaltprävention entwickelte Modell weist Bewegung einen sehr hohen Stellenwert zu.
Mit der erheblichen Verkleinerung des Pausenhofs wäre eine der Voraussetzungen für die Zertifizierung, die einige Jahre
gedauert hatte, wieder infrage gestellt. Anfangs habe sie den Vorschlag mit einem Hort auf Stelzen interessant gefunden,
erklärte die ALK-Fraktionsvorsitzende Dr. Hedwig Schlachter. „Die Begehung hat mich aber letztlich davon überzeugt, dass
diese Idee nicht zu verwirklichen ist“, sagte sie.
Anwohnerklagen gegen Hortbau an der Grundschule wahrscheinlich
Königstein habe die Entscheidung und konkrete Planung für einen Kindergartenneubau viel zu lange vor sich hergeschoben,
kritisierte Malter. Wenn sich die momentane Parlamentsmehrheit aus CDU, FDP und SPD, wie vom FDP-Vorsitzenden von Bethmann
im Dezember bereits angekündigt, für den Bau eines Horts an der Grundschule entscheide, so werde dies aller Voraussicht nach
zu weiteren erheblichen zeitlichen Verzögerungen führen. Es sei nicht unwahrscheinlich, dass betroffene Anwohner juristisch
dagegen vorgehen würden, dass ihnen ein derart hohes und massiges Gebäude vor die Nase gesetzt werde. Und wie lange Klagen
von Anwohnern ein städtisches Projekt stoppen könnten, beweise die langjährige Posse um die Öffnung der zweiten
Einmündungsspur in den Kreisel.
Bau von Betreuungseinrichtungen für Schüler ist eindeutig Kreissache
Außerdem sei fraglich, wieso die Stadt Königstein für zweieinhalb Millionen Euro einen Hort an der Grundschule errichten
solle, obwohl der Bau von Betreuungseinrichtungen für Schüler eindeutig Sache des Hochtaunuskreises sei, der dafür unter
anderem die stattliche Schulumlage von Königstein und den anderen Städten kassiere. Zudem bestehe das Kostenrisiko, da beim
Bau des beispielsweise für die Heizung vorgesehenen Kellers der in diesem Bereich vorhandene Fels die Kosten beträchtlich
erhöhen könnte, erläuterte Fischer.
Weiterer Vorteil eines neuen Kinderzentrums am Forellenweg sei auch, dass auf die Schaffung von Provisorien für die
Unterbringung der Kindergartenkinder während der Bauzeit verzichtet werden könnte. Dies spare viel Geld und vermeide Unruhe
in den Kindergruppen, die mit zwei Umzügen einhergehen würde. (2.1.2013)
Nachtrag:
4. Februar 2013
FDP rudert zurück beim Hort auf Stelzen
In der Faschingszeit wollte die ALK pressemäßig etwas kürzer treten, doch dann muss die FDP in einer
Presseerklärung, in der sie beim Hort auf Stelzen kräftig zurückrudert, unnötigerweise auch noch ein paar Spitzen in
Richtung ALK abschießen. mehr...
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