Anlässlich der Aktivitäten zur Verleihung der Stadtrechte an Königstein vor 700 Jahren hat die unabhängige
Wählergemeinschaft ALK einen Beitrag zur jüngeren Geschichte der Kommunalpolitik veröffentlicht. Darin sind sämtliche
Wahlergebnisse der Kommunalwahlen in Königstein seit 1946 aufgelistet.
Ergänzt wird die Darstellung um das Ergebnis der letzten Kommunalwahl in der Zeit der Weimarer Republik im Jahr 1929 und
die Abstimmung bei der ersten Kommunalwahl nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten im Jahr 1933.
Alle Ergebnisse und eine Einordnung der Zahlen finden sich hier:
Kommunalwahlen in Königstein im Taunus
Die ALK zieht erstmals 1981 in die Königsteiner Stadtverordnetenversammlung ein. Zunächst werden die
Kommunalwahlen mit ALK-Beteiligung dokumentiert und die Ergebnisse aus
ALK-Blickwinkel eingeordnet. Im Anschluss an das Wahlergebnis 2011 werden die Ergebnisse der Kommunalwahlen in der
Zeit von 1946 bis 1977 sowie daran anschließend die Wahlergebnisse der Kommunalwahlen 1929 und 1933 aufgelistet.
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Aus der Auflistung geht hervor, dass die CDU bislang bei jeder Kommunalwahl die stärkste Partei in Königstein war. Nur im
Jahr 1960 kam die SPD bis auf 16 Stimmen sehr dicht an die CDU heran. Absolute Mehrheiten erzielte die CDU in Königstein in
den Jahren 1946 sowie nach der Fusion mit Falkenstein, Mammolshain und Schneidhain im Jahr 1972 sowie 1977. Die FDP
erreichte ihr bestes Ergebnis in Königstein mit 27,3 Prozent im Jahr 1948.
Der Schwerpunkt der Darstellung mit einer Einordnung der Ergebnisse liegt auf den Wahlen seit 1981, seitdem die
Königsteiner Wählergemeinschaft ALK erstmals die politische Bühne der Stadt betreten und auf Anhieb überraschende 22 Prozent
erzielt hatte. Doch die ALK war nicht die erste wichtige Wählergemeinschaft in Königstein: Die WG 56 trat erstmals 1956 an
und erreichte 12,6 Prozent. Bei den beiden darauffolgenden Wahlen steigerte sie ihr Ergebnis bis auf 18,5 Prozent, bildete
1968 eine gemeinsame Liste mit der FDP und ging schließlich 1972 in der CDU auf. Eine kürzere Lebensdauer hatte die
WK 2000 (Wählergemeinschaft Königstein 2000): Bei der Wahl 1989 erzielte diese 9,8 Prozent, vier Jahre später wurde sie mit
5,3 Prozent fast halbiert und trat schließlich 1997 nicht mehr an.
Größte, stabilste und langlebigste Wählergemeinschaft
Mit einer Lebensdauer von bislang über 32 Jahren ist die ALK die größte, stabilste und langlebigste Wählergemeinschaft in
der Geschichte der Stadt.
Nach dem ersten Antreten der ALK bei der Wahl 1981 lautete die Schlagzeile der Taunus-Zeitung: „ALK stürzt die CDU“. Die
Wahlbeteiligung betrug seinerzeit stolze 84,2 Prozent. Zum Vergleich: 2011 gingen nur 50,3 der Wahlberechtigten zur Wahl.
Und weiter hieß es in der TZ: „Die CDU hat die vor neun Jahren errungene absolute Mehrheit verloren. Sie büßte vier Sitze
ein, bleibt aber mit 18 Mandaten stärkste Fraktion. Der große Sieger in Königstein ist die ALK, die auf Anhieb acht Sitze
schaffte und damit zur SPD aufgerückt ist. An Stimmen überflügelte die ALK mit 22 Prozent noch die SPD (20,5 %) noch. Rein
rechnerisch hat die ALK je zehn Prozentpunkte von SPD und CDU auf sich gezogen. Die FDP verlor 2,7 Prozentpunkte (8,9 %) und
hat jetzt drei Mandate (bisher vier).“
Der „Spiegel“ bemerkte das Königsteiner Wahlergebnis
Zu ihrer ersten Wahl war die neugegründete Wählergemeinschaft mit der Rekordzahl von 75 Kandidaten angetreten. Und sogar
der „Spiegel“ bemerkte das Königsteiner Wahlergebnis und schrieb am 30.3.1981: „In der traditionellen CDU-Hochburg
Königstein im Taunus, wo viele hessische Millionäre wohnen, brach eine „Aktionsgemeinschaft Lebenswertes Königstein“ (ALK)
tief ins bürgerliche Lager ein. Linke Jugendliche und betuchte Hausbesitzer machten gemeinsam Front gegen den Plan des
Hessischen Straßenbauamtes, das für den vierspurigen Ausbau einer Bundesstraße eine breite Trasse in noch unversehrte
Taunus-Täler legen will. Die Wähler belohnten das ALK-Engagement mit 22 Prozent, die CDU ist ihre angestammte absolute
Mehrheit los.“ (17.6.2013)