ALK für öffentlichen Philosophenweg

Die Aktionsgemeinschaft Lebenswertes Königstein (ALK) befürchtet einen neuerlichen Anlauf zur Schließung des durch den Opel-Zoo verlaufenden öffentlichen Philosophenwegs. Dieser Weg sei die traditionelle fußläufige Verbindung zwischen Kronberg und Königstein, unterstrich der ALK-Stadtverordnete Andreas Colloseus.

Parken auf ökologisch wertvollen Wiesenflächen am Opel-Zoo


Aus Sicht der unabhängigen Wählergemeinschaft gebe es keinerlei Veranlassung, von dem klaren Beschluss des Königsteiner Stadtparlaments für die Erhaltung des öffentlichen Wegs abzuweichen.

Informationsveranstaltung "Entwicklungsoptionen im Bereich des Opel-Zoos"

Anstoß für die Wortmeldung der zweitstärksten Fraktion im Königsteiner Stadtparlament ist die für kommenden Montag geplante nicht öffentliche Informationsveranstaltung im Haus der Begegnung. Zu dieser sind Stadtverordnete und Stadträte der Städte Königstein und Kronberg sowie der Ortbeirat Mammolshain eingeladen. Der auf den ersten Blick unverfänglich erscheinende Titel der Veranstaltung laute: "Entwicklungsoptionen im Bereich des Opel-Zoos", bei der „über die Ergebnisse aus den interkommunalen Gesprächen“ informiert werden soll. Dahinter verstecke sich möglicherweise ein erneuter Anlauf, den Philosophenweg im Bereich des Opel-Zoos für die Öffentlichkeit zu schließen, vermutet Colloseus. Das Misstrauen werde auch durch die Tatsache geweckt, dass diese Veranstaltung nur für Mandatsträger unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinde.

1300 Einwendungen gegen Einziehung des Philosophenwegs

Der Stadtverordnete erinnerte daran, dass im Jahr 2007 die Stadt Kronberg und der Opel-Zoo beabsichtigt hatten, den Philosophenweg formal „einzuziehen“ und die Fußgänger über den steilen und schattigen Scheibelbuschweg (Scheibenbuschweg) umzuleiten. Seinerzeit seien dagegen von Kronberger und Königsteiner Bürgern über 1.300 Einwendungen vorgebracht worden. Kronberg habe später das Verfahren zur Einziehung des Weges sang- und klanglos beendet.

Beschluss sämtlicher Fraktionen für öffentlichen Philosophenweg

In diesem Zusammenhang verweist die ALK auf den eindeutigen Beschluss sämtlicher Fraktionen des Königsteiner Stadtparlaments im Jahr 2008: „Die Stadtverordnetenversammlung spricht sich dafür aus, den Philosophenweg als öffentlichen Weg zu erhalten.“ Von diesem Beschluss, so die ALK, müssten sich die Königsteiner Politik und die Stadtverwaltung leiten lassen.

Gemeinsamer Bebauungsplan sieht Fußgängerbrücken vor

Um die Entwicklungsmöglichkeiten des Zoos zu fördern, hatte die ALK im Jahr 2002 den gemeinsamen Bebauungsplan von Kronberg und Königstein mitgetragen. Durch diesen wurden erstmals die im strengen Sinne des Baugesetzes „schwarz“ gebauten Anlagen des Opel-Zoos nachträglich legalisiert. Im Gegenzug wurde der öffentliche Philosophenweg in dem Bebauungsplan festgeschrieben. Bestandteil dieses Plans sind auch Fußgängerbrücken über den Philosophenweg, die der Zoo offensichtlich entgegen seiner seinerzeitigen Zustimmung nicht mehr bauen wolle.

Besucherrekorde mit rund 700.000 zahlenden Besuchern

Der Zoo habe in den vergangenen Jahren mehrfach Besucherrekorde mit rund 700.000 zahlenden Besuchern gefeiert. Diese seien erzielt worden, obwohl dem Zoo, wie von diesem geltend gemacht, möglicherweise Eintrittsgelder durch den öffentlichen Philosophenweg verloren gegangen seien. Die angeboten Zugeständnisse einer Drehkreuzregelung mit Zeitlimit für den Philosophenweg oder den Weg in den Abend- und Nachtstunden in der Zeit von 21 bis 6 Uhr zu schließen, seien bislang von der Zooleitung abgelehnt worden. Diese Entwicklungsmöglichkeiten bestünden aber immer noch, so Colloseus.

Zoo an seinen Kapazitätsgrenzen

Inzwischen sei der Zoo an seine Kapazitätsgrenzen gestoßen, was sich besonders dadurch zeige, dass die Parkflächen für die Autos der Besucher nicht ausreichten und an manchen besucherstarken Tagen wie am vergangenen Wochenende auf ökologisch wertvollen Wiesenflächen geparkt werde. Auch die auf diesen Wiesen „vorübergehend“ vom Opel-Zoo angelegten asphaltierten Straßen seien der ökologischen Wählergemeinschaft ein Dorn im Auge.

Sollte es sich erweisen, dass erneut auf eine Schließung des Philosophenwegs hingewirkt werde, so wolle die ALK mit allen politischen Mitteln dem entgegen treten, versicherte Colloseus allen Bürgern, die 2007 Einwendungen vorgebracht hatten.

Geplanter 3-Burgen-Weg ohne Falkensteiner Burgblick

Interessant und zugleich alarmierend sei in diesem Zusammenhang, dass der für das kommende Jahr geplante 3-Burgen-Weg zwischen den Burgen Königstein, Falkenstein und Kronberg nicht über den Philosophenweg verlaufen solle, obwohl sich dieser mit seiner allmählichen Steigung für den Rückweg geradezu anbiete. Von dort gebe es zudem einen schönen Blick auf die Falkensteiner Burg. Der stattdessen ausgewählte Scheibelbuschweg biete diesen nicht. Die ALK werde an die beteiligten Vereine den Vorschlag herantragen, den Philosophenweg als ideale Verbindung für Fußgänger in den 3-Burgen-Wanderweg aufzunehmen. (22.10.2012)

Der Philosophenweg ist die traditionelle fußläufige Verbindung zwischen Kronberg und Königstein
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