ALK Unterschriftenaktion gegen Post-Verlegung Die Aktionsgemeinschaft Lebenswertes Königstein (ALK) will die offenbar beschlossene Schließung des Postamts in der Frankfurter Straße und die Einrichtung einer Postagentur in der Kirchstraße nicht einfach hinnehmen. Deshalb startet die unabhängige Wählergemeinschaft am kommenden Samstag eine Unterschriftenaktion. Am 27. Juni und am 4. Juli werden an einem Infostand in der Königsteiner Fußgängerzone jeweils zwischen 10 und 13 Uhr Unterschriften gesammelt. Als Hauptgründe für die Aktion nannte der ALK-Vorsitzende Robert Rohr die zu erwartenden Verkehrsprobleme und die Beibehaltung des Qualität der Postversorgung. Das Postamt müsse in zentraler Lage bleiben und mit dem Auto gut erreichbar sein, heißt es außerdem in dem vorbereiteten Text der Unterschriftensammlung. Starke Bedenken bestünden zudem, auf dem Gelände der derzeitigen Post einen größeren Einkaufsmarkt anzusiedeln. Das entsprechende Verkehrschaos in der Frankfurter Straße und der verkehrsmäßig ohnehin stark belasteten Innenstadt wären vorprogrammiert. "Dann geht da verkehrsmäßig gar nichts mehr", schrieb ein Königsteiner an die ALK. Das Verkehrsaufkommen zu den bislang eingeschränkten Öffnungszeiten der Post würde sich dann bei Ansiedlung eines attraktiven Supermarktes auf den ganzen Tag ausdehnen. Hinzu kämen die Verkehrsprobleme am Rand der Altstadt, wenn der Postverkehr an die enge Kirchstraße verlagert würde. Nach Informationen der ALK will die Post das Postamt zum 13. Oktober schließen und die bisherigen Dienstleistungen in einer Partner-Filiale in einem Ladengeschäft in der Kirchstraße anbieten lassen. Sicher würde eine solche Verlagerung die Altstadt beleben und die Post-Öffnungszeiten wären länger als bisher, erklärte die Wählergemeinschaft. Diese Vorteile würden jedoch durch die Nachteile Verkehrsbelastung in Frankfurter Straße und Kirchstraße sowie weitere Risiken zunichte gemacht, so die ALK. Was geschehe beispielsweise, wenn das private Unternehmen, das neben den Postdiensten ein eigenes Sortiment habe, sich nicht am Markt behaupten könne und schließen müsse, fragt sich nicht nur die unabhängige Wählergemeinschaft. Es wäre nicht das erste Geschäft, das in Königstein nach einer Weile wieder seine Tore schließt. Dann aber bestünde die Gefahr, dass Königstein ohne Post dastehe. Als weiteren Problempunkt nannten Bürger gegenüber der ALK den Datenschutz und die Privatsphäre. Es wurde gefragt, ob diese in einem privaten Geschäft bei Einzahlungen, Abhebungen oder Einschreiben ebenso gesichert seien wie derzeit. Denn so viel Platz für Abstand wie im derzeitigen Postamt werde es in einem Ladengeschäft wohl kaum geben. Zudem sei es ein erheblicher Unterschied, ob man seine privaten Geldangelegenheiten einem privaten Ladenbetreiber oder einem Postmitarbeiter offenbare. In einem weiteren Schreiben an die ALK machte zwischenzeitlich die Post ihre Absicht deutlich, dass sie an der Schließung des Postamts festhalte. "Ich denke, dass die Kunden in Königstein schon bald nach der Eröffnung einer Partner-Filiale auch von der Kompetenz der Mitarbeiter(innen) überzeugt sein werden", erklärte der regionale Politikbeauftragte der Post für Hessen, Friedhelm Schlitt. Er bat um Verständnis, dass er zu der weiteren Nutzung der Immobilie in der Frankfurter Straße keine Informationen vorliegen habe. Die Unterschriftenlisten gegen die Schließung der Post liegen auch im Schreibwarengeschäft Lindlau in der Hauptstraße aus. Wer selbst Unterschriften sammeln will, kann hier die Unterschriftenliste herunterladen (23.6.2009) Unterschriftensammlung gut angelaufen
Die Unterschriftensammlung der Aktionsgemeinschaft Lebenswertes Königstein (ALK) gegen die Aufgabe des Postamts ist erfolgreich angelaufen. Die unabhängige Wählergemeinschaft habe bereits rund 200 Unterschriften von Königsteinern gesammelt, teilte die ALK-Stadtverordnete Nadja Majchrzak nach dem ersten Info-Stand am vergangenen Samstag in der Fußgängerzone mit. Auf den Listen hätten sich auch einige recht prominente Mitbürger eingetragen. Die Meinung der Bürger sei einhellig gewesen: Kaum einer habe Verständnis für die Absicht der Post geäußert, das Postamt aufzugeben und die Postdienste an eine private Post-Agentur zu übertragen, erläuterte die Stadtverordnete. Einige Bürger hätten in ihrer Empörung sogar sehr deftige Ausdrücke für das Vorgehen der Post von sich gegeben, die man in einer öffentlichen Erklärung nicht wiederholen könne. Etliche Bürger hätten sogar Unterschriftenlisten mitgenommen, um auch in ihrem privaten Umfeld zu sammeln. Auf große Bedenken stieß die mögliche Absicht, an der Stelle des Postamts möglicherweise einen Einkaufsmarkt anzusiedeln. Das könne zu einem Verkehrskollaps in der Innenstadt führen, hieß es bei vielen Bürgern. Auch wegen des zusätzlichen Verkehrs wird die Kirchstraße als möglicher Standort einer Post-Agentur nicht von allen, aber von vielen, als kritisch angesehen. Eine interessante Information habe es am Info-Stand von einem Königsteiner gegeben, demnach sei ein Hauseigentümer in der Kirchstraße nicht bereit gewesen sei, seine Räumlichkeiten an eine Post-Agentur zu vermieten. Viele Bürger dankten der ALK für die gestartete Unterschriftenaktion. Etliche hielten die Erfolgsaussichten zwar für eingeschränkt, es sei aber wichtig, der Post zu zeigen, dass die Postkunden nicht alle Unternehmensentscheidungen klaglos hinnehmen würden. Jetzt sei die letzte Gelegenheit, die Maßnahmen der Post noch zu beeinflussen, so Majchrzak. Auch müsse hinsichtlich der absehbaren Verkehrsentwicklung in Frankfurter Straße und Kirchstraße der Stadt Königstein der Rücken gestärkt werden gegenüber der Post und möglichen Bauinteressenten. (29.6.2009). Wachsender Widerstand gegen Post-Schließung
In Königstein wächst der Widerstand gegen die beabsichtigte Schließung des Postamts in der Frankfurter Straße und die anschließende Eröffnung einer Postagentur an der Kirchstraße. Bislang habe die Aktionsgemeinschaft Lebenswertes Königstein (ALK) über 480 Unterschriften in dieser Sache gesammelt, berichtete der ALK-Vorsitzende Robert Rohr. Laufend würden weitere Unterschriften eingehen. Unter den Unterzeichnern seien nicht nur Bürger aus allen Königsteiner Stadtteilen, sondern auch Einwohner von Nachbarstädten und Kurgäste, teilte die unabhängige Wählergemeinschaft mit. Diese hätten vielfach darauf hingewiesen, dass sie aus ihren Heimatstädten aus eigener negativer Erfahrung wüssten, wie es ist, wenn ein Postamt durch eine private Partner-Agentur ersetzt wird. Die Unterschriftensammlung sei eine überparteiliche Aktion, so der ALK-Sprecher. Zu den Unterzeichnern gehörten auch etliche Mitglieder von CDU, SPD und FDP. Bei vielen Bürgern mehrten sich die Bedenken gegen die Ansiedlung einer Postagentur an der Kirchstraße, berichtete der ALK-Stadtverordnete Bernd Zierlein. Sie befürchteten ein Verkehrschaos in den engen Straßen der Altstadt durch Parkplatz suchende und wild parkende Postkunden. Wenn künftig in der Kirchstraße ebenso wie derzeit vor dem jetzigen Postamt Autos in zweiter Reihe parkten, werde der Verkehr in diesem Teil Königsteins schnell zusammenbrechen. Schon jetzt gebe es viel zu wenige Parkplätze in diesem Bereich. Die Situation werde sich durch die Ansiedlung einer Postagentur noch verschärfen. Auch die abfahrenden Fahrzeuge der Postkunden stellten ein Problem dar. Viele von ihnen würden über den verkehrsberuhigten Bereich hintere Hauptstraße und Gerichtsstraße abfahren. Mit ihren Unterschriften forderten die Bürger nicht nur den Verzicht auf eine Postagentur in der engen Altstadt, teilte die ALK mit. Sie setzten sich auch dafür ein, die Post in zentraler Lage zu erhalten. Die Post müsse mit Personenwagen und Post-Lkw gut anfahrbar sein. Die Unterzeichner zollten auch dem bisherigen Service der Post und der Kompetenz der Mitarbeiter Lob. Sie forderten, die bisherige Qualität und den Service durch gut ausgebildete Mitarbeiter beizubehalten. Die ALK sammelt auch weiterhin Unterschriften gegen die Schließung des Postamts. Dazu liegen Unterschriften im Bürobedarfsgeschäft Lindlau in der Hauptstraße aus. Außerdem wollen die Aktiven der ALK nach den Schulferien wieder Unterschriften an Info-Ständen in der Fußgängerzone sammeln. (12.8.2009) Nachtrag vom 15.8.2009: In den Medien wird berichtet, dass die Post bis Ende 2011 bundesweit alle noch verblieben 475 Postämter schließen und durch Postagenturen ersetzen werde. Nachtrag vom 20.8.2009: Nach Berichten der örtlichen Presse ist das Königsteiner Postgebäude bereits an einem Investor verkauft, der den Abriss plant und auf dem 4000 m² Grundstück Einzelhandel, Wohnen und Gewerbe ansiedeln möchte. Zum gleichen Thema:
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