ALK sieht bei Poststandort keine Entwarnung Die Aktionsgemeinschaft Lebenswertes Königstein (ALK) freut sich, dass die Pläne für eine massive Bebauung des Postgeländes in der Königsteiner Innenstadt vorerst in der Schublade gelandet sind. Doch da werden sie nach Überzeugung der unabhängigen Wählergemeinschaft nicht lange bleiben. Auch wenn sich der interessierte Immobilienverwerter unlängst öffentlichkeitswirksam zurückgezogen habe, so könne dies auch die Ruhe vor dem Sturm sein, meinte der ALK-Stadtverordnete Günther Ostermann. Kaufpreis-Poker mit Tankstellen-Argument Die angegebene frühere Tankstelle reiche zur Begründung für den Rückzug des Projektentwicklers eigentlich nicht aus, meinte die zweitstärkste Fraktion im Königsteiner Stadtparlament. Schließlich wüssten nicht nur „alte“ Königsteiner, dass dort Fahrzeuge der Post betankt wurden. Und dass die Kinderkunstwerkstatt und das Sortierzentrum der Post langfristige Verträge haben, sei auch nicht überraschend. Es gehe wohl eher um etwas Kaufpreis-Poker. Verkehrsgutachten in Auftrag gegeben Die vom Immobilienverwerter öffentlich genannten „knappen politischen Mehrheiten“ lässt die ALK nicht gelten. Bauanträge würden nicht politisch, sondern nach dem Baurecht beurteilt. Zudem gebe es in Königstein eine relativ breite Mehrheit, dass die Verkehrsverhältnisse in der Königsteiner Innenstadt nicht durch zu intensive Bebauung verschlimmert werden dürften. Dies belege das einstimmige Votum des Stadtparlaments für einen ALK-Antrag, ein Verkehrsgutachten für die Innenstadt von einem unabhängigen Fachmann erstellen zu lassen. Umfang der Bebauungsabsichten ist schleierhaft Wenn der Immobilienverwerter das Gefühl habe, „gegen eine Wand“ zu laufen, so müsse er sich fragen, ob dies nicht vielleicht eher an dem Umfang seiner Bebauungsabsichten liege, so der ALK-Stadtverordnete. Interessant für die Öffentlichkeit wäre in diesem Zusammenhang, ob der Immobilienverwerter tatsächlich nur einen einzigen Einkaufsmarkt auf dem Postgelände geplant habe, wie in der Presse zu lesen war. Aufschlussreich wäre auch, ob die von ihm angepeilte Flächensumme für Einzelhandel an jene Fläche der Stadtgalerie herangereicht hätte. Wichtig sei zudem, ob der Immobilienverwerter eine funktionsfähige Verkehrsführung vorgelegt habe und ob die Anzahl der geplanten neuen Parkplätze ausreichend gewesen wäre. Wiedervorlage nach der Kommunalwahl 2011 Die ALK geht davon aus, dass Pläne für das Postgelände spätestens nach der nächsten Kommunalwahl wieder auf den Tisch kommen. Dann gelte für die ALK ebenso wie heute, dass eine Verwertung des Postgeländes im Einklang mit der allgemeinen Entwicklung des Zentrums der Kur- und Schulstadt Königsteiner stehen muss. An dieser markanten Stelle der Innenstadt könne sich die bauliche Entwicklung nicht vorwiegend nach den „spekulativen“ Interessen eines Bauherrn richten. Dieser hatte in der Presse erklärt, „dass man sich mitunter dagegen entscheiden muss, ein Projekt spekulativ anzugehen“. Das A und O sei, wie viele Einkaufsmärkte und den damit verbundenen Verkehr der Stadtkern insgesamt verkraften könne, unterstrich Ostermann. Bürgererfolg: Postagentur am bewährten Standort Im Übrigen begrüßte die ALK, dass die Postagentur vorerst den bewährten Standort der Post übernommen hat. Dadurch werde eine deutliche Zunahme des Autoverkehrs in der Altstadt und insbesondere der Kirchstraße vermieden, wo die Postagentur ursprünglich angesiedelt werden sollte. Zu dieser Entwicklung haben sicherlich auch der breite Widerstand vieler Königsteiner und die Unterschriftenaktion der ALK beigetragen. (6.4.2010) |
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