Welcher Nutzen entsteht für die Stadt Königstein durch einen Beitritt zur
„Regionalpark RheinMain
Taunushang GmbH“? Diese Frage will die Mehrheit des Haupt- und Finanzausschusses zunächst geklärt wissen,
bevor das Stadtparlament über einen Beitritt abstimmt.
Einem entsprechenden Antrag des ALK-Stadtverordneten Michael Hesse hatten am vergangenen Donnerstag die
Vertreter von FDP und Aktionsgemeinschaft Lebenswertes Königstein (ALK) zugestimmt.
Jährliche Mitgliedsbeiträge von 15.000 Euro
Für eine Mitgliedschaft muss die Stadt Königstein ein Stammkapital von 25.000 Euro einbringen, die bereits
im Haushalt der Stadt für das laufende Jahr eingeplant sind. Außerdem werden bei einem Beitritt jährliche
Mitgliedsbeiträge von 15.000 Euro fällig. Viel Geld, fanden die Vertreter der beiden Fraktionen und verschoben
die endgültige Entscheidung über einen Beitritt zunächst. Für die unabhängige Wählergemeinschaft ALK ist derzeit
noch nicht erkennbar, in welchem Umfang Königstein von einem Beitritt zum Regionalpark profitieren würde.
Eine der jüngsten Projektideen des Regionalparks war, den Kronberger Malerblick
unterhalb der B 455 mit einem vier mal fünf Meter großen Stahlrahmen einzurahmen und dort eine sechs Meter lange
und zwei Meter hohe Sitzbank anzubringen. Diese Initiative scheiterte inzwischen an einer Mehrheit im Kronberger
Stadtparlament.
Regionalparkwege und kostenlose Freizeit-Landkarten
Weitere Projekte waren das Kastaneum Edelkastanienhain in Kronberg und für Radfahrer die Safari-Route, die den
Frankfurter Zoo mit dem Opel-Zoo verbindet. Außerdem gibt der Verband verschiedene kostenlose Freizeit-Landkarten
heraus.
Bislang ist die Stadt Königstein Mitglied im Verein Taunus Touristik Service e.V. Hierfür ist ein
Mitgliedsbeitrag von jährlich 3.500 Euro zu zahlen.
(20.3.2018)
Nachtrag vom 24.5.2018:
Beitritt beschlossen
Die Mehrheit der Stadtverordneten hat in der Versammlung am 24. Mai 2018 beschlossen, zum nächstmöglichen Zeitpunkt
einen Aufnahmeantrag zu stellen. Wegen der aus Sicht der ALK noch unzureichenden Darstellung der Mitwirkung in Königstein,
haben sich die Stadtverordneten der ALK mit einer Zustimmung und zwei Gegenstimmen mehrheitlich enthalten.
"Schon" zehn Jahre nach der Ankündigung folgt die Tat
Bereits in der Stadtverordnetenversammlung am 19. Juni 2008 hatte Bürgermeister Helm mitgeteilt, dass regelmäßig
Gespräche mit der RheinMain Taunushang GmbH stattfänden und angekündigt, dass „er in einigen Monaten dem Magistrat
den Vorschlag unterbreiten möchte, dieser GmbH beizutreten“. So steht es im Protokoll.
Gefragt hatte die SPD nach einer Zusammenarbeit mit dieser GmbH.
Doch in knapp zehn Jahren geschah offenbar nicht viel. Erst am 5. Februar 2018 beschloss der Magistrat auf Vorschlag
des Bürgermeisters, der Stadtverordnetenversammlung den Beitritt zur Taunushang GmbH zu empfehlen.
Es soll ja kein Einzelfall sein, dass in Königstein manche Dinge etwas länger als anderenorts dauern (Kindergarten,
Hort, Kurbad-Sanierung, Parkour, usw.).
Immerhin kann man dem Bürgermeister zu Gute halten, der Stadt Königstein durch den um zehn Jahre verzögerten Beitritt
die Mitgliedsbeiträge von jährlich 15.000 Euro gespart zu haben. Auch wenn in den Jahren um 2008 der Beitrag vielleicht
noch niedriger als heutzutage war, kann sich auf diese Weise der Bürgermeister einer Ersparnis für die Stadtkasse von über
120.000 Euro rühmen. Ist auch ein Geld.