ALK kritisiert Umwandlung von Sondergebieten Die Aktionsgemeinschaft Lebenswertes Königstein (ALK) beklagt die zunehmende Umwandlung von bestehenden Sondergebieten in Flächen für den Wohnungsbau. Diese Sonderflächen seien vor Jahrzehnten eigens für besondere Bauvorhaben zur Verfügung gestellt worden, erinnerte der ALK-Stadtverordnete Robert Rohr. Wo einst Krankenhaus, Altenheim oder Bildungsstätten errichtet wurden, sollen nun Wohnhäuser folgen. Seinerzeit wurden diese Flächen in schutzwürdiger ökologischer Umgebung am Ortsrand nur für die besonders förderungswürdigen Zwecke, nicht aber für den Wohnungsbau zur Verfügung gestellt. Jetzt habe ein schleichender Nutzungswandel eingesetzt. Den Anfang machte die Bildungsstätte der Gewerkschaft der Eisenbahner Deutschlands am Ortseingang. Das Schulungszentrum ist abgerissen, das benachbarte Wäldchen gerodet und die ersten Gebäude verdeutlichen, wie intensiv die Fläche bebaut wird. Folgen soll die Mammolshöhe. Dort betrieb der Landeswohlfahrtsverband eine Lungen-Heilstätte für Kinder. Jetzt sollen dort Häuser mit insgesamt 65 Wohnungen gebaut werden. Der andere frühere Klinik-Standort des Landeswohlfahrtsverbandes, die Taunus-Klinik in Falkenstein, wurde durch ein Hotel und Wohnungen ersetzt, im Park wurde zusätzlich eine Klinik errichtet. In Falkenstein sollen nach dem Willen des Magistrats das Gelände der früheren Heimvolkshochschule am Ende des Reichenbachwegs und das Gelände des Altenheimes „Haus Raphael“ für eine Bebauung mit insgesamt 20 bis 22 Wohnhäusern freigegeben werden. Ebenfalls zur Disposition steht das „Haus der Begegnung“. Dieses soll samt des angrenzenden Kreiner-Geländes und des Sportplatzes möglicherweise für Geschäfte und Büros genutzt werden. Rohr erinnerte daran, dass sich in der jüngsten Sitzung des Stadtparlamentes alle Fraktionen zur Erhaltung des Hauses Raphaels in Königstein bekannten. Die ALK favorisiert eine Sanierung am bestehenden Standort, wie sie von Dr. Spranger vorgeschlagen wurde. Im Zusammenhang mit den bekannt gewordenen Planungen, das Gelände des Altenheims mit Wohnhäusern zu bebauen, erklärte die ALK, es sei legitim zu fragen, ob die Fläche mit rund 15 Wohnhäusern bebaut werden solle. Der Grundstückserlös ist eingeplant für einen Neubau des Alten- und Pflegeheims an anderer Stelle. Zwar spreche einiges daür, ein Altenheim in zentralerer Lage zu haben, andererseits gebe es auch etliche Patienten und deren Angehörige, die mit der schönen Lage des Hauses mitten in der Natur hoch zufrieden seien. Der ebene und wenig befahrene Reichenbachweg und das Reichenbachtal böten sich für kurze Spaziergänge an. In die Debatte brachte Rohr die Überlegung ein, ob ein neues Haus Raphael auf der gegenüber liegenden Seite des Reichenbachwegs errichtet werden könne. Voraussetzung sei natürlich, dass das Land Hessen das Gelände der ehemaligen Heimvolkshochschule zu einem günstigen Preis zur Verfügung stellt. Dann könne am derzeitigen Standort des Altenheims eine neue Klinik der Asklepiosgruppe errichtet werden. Für diese würden ansonsten 19.000 Quadratmeter Wald gerodet werden. Die Mehrheit des Stadtparlaments hatte gegen die Stimmen der ALK beschlossen, im Flächennutzungsplan ein Gelände hinter der jetzigen Klinik für eine weitere Klinik vorzusehen. Dieses Gebiet hat laut Einschätzung des Stadtplanungsamtes „phantastische Wald- und Felsstrukturen“. Zu überlegen ist nach Ansicht des ALK-Sprechers auch, eine solche Klinik im Schepeler Park direkt unterhalb der Asklepios-Klinik zu errichten. Ursprünglich hatte das denkmalwürdige Haus Heimfried in diesem Park nach dem letzten Willen der verstorbenen Besitzerin als Wohnsitz für ältere Menschen dienen sollen. Der Magistrat hat nun aber vorgeschlagen, in dem Park acht Wohnhäuser zu errichten. Wenn in dem Park ohnehin gebaut werden solle, so der Stadtverordnete, so könne auch überlegt werden, dort eine Klinik zu errichten. Sie würde dann in der Nähe der bestehenden Asklepios-Klinik liegen. (26.8.2003) |
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