ALK will Allee in der Stresemannstraße schützen Die Aktionsgemeinschaft Lebenswertes Königstein (ALK) hat den Magistrat der Stadt Königstein aufgefordert, den geplanten Ausbau der Stresemannstraße vorerst auf Eis zu legen. Die dem Bauausschuss vorgelegten Pläne sähen vor, alle vorhandenen knapp 50 Rotdorne zu fällen, kritisierte der ALK-Stadtverordnete Andreas Colloseus. Diese sollten fallen, um nach den im Bauausschuss vorgestellten Plänen 60 Schrägparkplätze und breitere Bürgersteige anzulegen. Die geplanten Ersatzpflanzungen von 13 hochstämmigen Bäumen seien kein adäquater Ersatz für die bestehende historische Allee. Diese gebe es bereits seit rund hundert Jahren, erinnerte der Stadtverordnete. Alleen prägten Königstein Alleen seien einst prägend für die Königsteiner Innenstadt gewesen. Die unabhängige Wählergemeinschaft wolle unbedingt die verbliebenen Alleen in der Stresemannstraße, der Bahnstraße und der Altkönigstraße schützen. Durch die Entfernung der Alleebäumchen, durch Schrägparkplätze und anders geartete Ersatzpflanzungen würde die Symmetrie der Straße aufgegeben, so Colloseus. Die unabhängige Wählergemeinschaft forderte den Magistrat und die Betriebskommission Stadtwerke auf, vorerst keine Bäume in der Stresemannstraße zu entfernen. Es dürften keine unumkehrbaren Tatsachen geschaffen werden. Es sei zwar richtig, dass mit dem Haushalt 2011 das Geld für die grundhafte Erneuerung der Stresemannstraße bereitgestellt wurde. Zu diesem Zeitpunkt hätten aber den Parlamentariern noch keine Planungen für den Ausbau vorgelegen. Er sei erschreckt, wie sehr sich bei einer Verwirklichung der im Januar vorgelegten Planungen das Gesicht der Straße verändern würde, erklärte Colloseus. Jetzt zeige sich, dass bei den Haushaltsberatungen der ALK-Antrag berechtigt gewesen sei, den Straßenausbau mit einem Sperrvermerk zu versehen. Das Geld wäre dann erst nach Vorlage der konkreten Pläne von dem zuständigen Fachausschuss des Stadtparlaments freigegeben worden. Leider hätten aber bei der Abstimmung im Dezember die Fraktionen von CDU, FDP und SPD den ALK-Antrag abgelehnt. Nach Ansicht der zweitstärksten Fraktion des Stadtparlaments sollte an der Stresemannstraße das vor einiger Zeit entfernte Durchfahrtsverbot für Lastwagen und Busse wieder angebracht werden. Auch die einst bestehende Beschränkung auf Tempo 30 sollte wieder eingeführt werden. Die Verkehrssicherheit für Fußgänger an der Wiesbadener Straße beim Überqueren der Stresemannstraße müsse durch geeignete Maßnahmen wie einen Zebrastreifen erhöht werden, verlangte die unabhängige Wählergemeinschaft. Hier sei es häufiger zu gefährlichen Situationen gekommen. Landesamt für Denkmalpflege angeschrieben Zwischenzeitlich hat die ALK auch das Landesamt für Denkmalpflege angeschrieben. „Die Stresemannstraße ist geprägt durch denkmalgeschützte ‚Offiziersbauten’ auf der westlichen Straßenseite und ihren Alleencharakter, der von den beidseitig in harmonischem Abstand stehenden Rotdornen ausgeht. Unseres Wissens geht die Allee zurück auf einen Auftrag von 1909 an die Gebrüder Siesmayer zum Anpflanzen von Kugelakazien in der damaligen Sophienstraße“, schrieb Colloseus. „Auch wenn in den vergangenen hundert Jahren naturgemäß die ursprünglichen Bäume ersetzt werden mussten und die Allee heute aus Rotdornen gebildet wird, sehen wir den ursprünglichen Gestaltungswillen als noch erhalten an“, argumentierte der Stadtverordnete in dem Brief an das zuständige Landesamt. Für die ALK gehörten die Alleen stadtgeschichtlich zu Königstein, sie seien prägend für das Stadtbild an. In Bildbänden mit alten Fotografien seien neben der Stresemannstraße auch in der Limburger Straße, der Herzog-Adolf-Straße, der Altkönigstraße, der Frankfurter Straße und der Adelheidstraße solche Alleen zu sehen. Leider sei in den vergangenen Jahren viel davon verloren gegangen, bedauerte Colloseus. So seien in der Adelheidstraße im Rahmen einer Umgestaltung alle Rotdorne entfernt worden. (20.2.2011)
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