ALK unterwegs in Mammolshain am 6. November 2010 Stadtverordnete und Magistratsmitglieder der Aktionsgemeinschaft Lebenswertes Königstein (ALK) haben sich gemeinsam mit interessierten Bürgern bei einem Rundgang durch Mammolshain ein aktuelles Bild von Königsteins südlichem Stadtteil gemacht. Der Rundgang begann am Parkplatz der ehemaligen Kinder-Lungenheilanstalt Mammolshöhe, die nach den Stationen Asylbewerberunterkunft und Aussiedlerheim zu einem modernen Wohngebiet mit insgesamt 67 Wohneinheiten umgestaltet wurde. Auch wenn über Architektur nicht gestritten werden kann, stellt sich das bis auf ein Haus fertig gestellte Wohngebiet nun genauso dar, wie es bei der Aufstellung des Bebauungsplans allein von der ALK erwartet worden war: Eine sehr dichte Bebauung mit geringen Möglichkeiten für die Bewohner, sich ein eigenes individuelles Grün zu schaffen, erklärte der ALK-Stadtverordnete Günther Ostermann. Besonders die sogenannten Kettenhäuser, hier reiht sich ein dreistöckiges Wohnhaus mit Garage an das nächste Haus, wirkten sehr intensiv. Dazu stünden viele Autos auf der Straße, weil Stauraum auf den Grundstücken fehle. Im weiteren Verlauf des Rundgangs konnte man immer wieder die massive Bebauung der Mammolshöhe aus einiger Entfernung wie beispielsweise von der Straße Am Haideplacken aus erkennen. Über den Wacholderberg, erst vor wenigen Jahren erneuert und die traurigen Ausbesserungsspuren aus den letzten Wintern tragend, und Hasensprung ging es immer entlang des Geltungsbereichs des Bebauungsplans M 11 „Wacholderberg“. Der Bebauungsplan wurde auf Antrag der ALK zur Erhaltung des villenartigen Charakters und der innerörtlichen Kastanienhaine erstellt. Der Rundgang führte dann, immer den Blick auf die Villen, die Rhein-Main-Ebene und die weitläufigen Kastanienhaine zur Ortsmitte hinunter zum Sportplatz. „IG Kunstrasen“ des Fußballvereins Aus dem Fußballverein hat sich vor kurzem die „IG Kunstrasen“ gegründet, die versucht mit einem großen Eigenanteil den alten Tennenplatz zu einem zeitgemäßen Kunstrasenplatz umzugestalten. Von Mitgliedern des Fußballvereins war vor Ort zu erfahren, dass man bei der Sammlung von Spenden schon sehr weit gekommen ist, es seien schon jetzt erhebliche Beträge in Aussicht gestellt worden. Die ALK stehe hinter diesem Projekt, erläuterte Ostermann. Der Fußballverein habe in der Vergangenheit sehr viele Maßnahmen am Vereinsheim und am Platz in Eigenregie ausgeführt, ohne Forderungen an die Stadt zu stellen. Außerdem gehe es lediglich um die Herstellung des Platzes, während alle Nebenanlagen wie Vereinsheim, Zaunanlage, Flutlichtanlage etc. nach Angaben des Vereins weiterhin genutzt werden können. Durch die gute Pflege des Fußballclubs seien aufwändige Erneuerungen nicht erforderlich. Für die Umgestaltung des Spielfeldes zum Kunstrasenplatz wird eine Summe von 350.000 Euro genannt. Dieser Betrag sei bei vergleichbaren Ausführungen von Kunstrasenplätzen in der näheren Umgebung eingehalten worden. Nachfolgeregelungen für aufzuhebende Bebauungspläne Nächste Station der Rundtour war der Kastanienweg. Hier deutet sich ein weiterer Brennpunkt für Mammolshain an. Neben den Bebauungsplänen M3 „Kleinfeld“ und M4 „Am Haideplacken, Am Hasensprung, Hinterm Ort“ soll auch der Bebauungsplan M1 „Oberstraße/Vorderstraße“ aus formalen Gründen aufgehoben werden. Entsprechende Beschlüsse des Ortsbeirates und der Stadtverordnetenversammlung wurden schon getroffen. Hier sind wichtige Grünzüge zwischen der bestehenden Bebauung im Kastanienweg und Vorderstraße sowie der Oberstraße und dem Badbach gefährdet, die heute als Gärten dienen. Sollte hier nach Aufhebung des Bebauungsplans eine Bebauung nach §34 Bau-Gesetzbuch möglich werden, könnte sich das Gesicht Mammolshains dramatisch Verändern, mahnte Ostermann, der die ALK auch im Ortsbeirat vertritt. Deshalb plädiert die ALK insbesondere für den bisherigen Geltungsbereich des Bebauungsplans M1 für die Schaffung einer Nachfolgeregelung. Hier kann man sich eine Abgrenzungssatzung vorstellen die regelt, welche Gebiete von Bebauung frei gehalten werden sollen, um die vorhandenen Grünzüge, somit das besondere Kleinklima und den besonderen Charakter Mammolshains zu erhalten. Besser sei aber nach Ansicht der unabhängigen Wählergemeinschaft die Aufstellung eines neuen Bebauungsplanes, mit dem deutlich mehr Einfluss auf die Bebauung im Sinne der Erhaltung des dörflichen Charakters der Ortsmitte genommen werden könne. Bornplatz im Dorferneuerungsprogramm Der nächste Halt der Gruppe war der Bornplatz, der gerade im Rahmen der Dorferneuerung umgestaltet wird und zur Zeit mit den Baumstümpfen und der stark ausgedünnten Bepflanzung und ohne Brunnen etwas kahl aussieht. Das werde sich aber bis zum Frühjahr drastisch ändern, kündigte die stellvertretende Ortsvorsteherin Silvia Gutbier an, die seit Jahren die ALK im Ortsbeirat vertritt. Die Dorferneuerung werde seit 2004 von engagierten Bürgerinnen und Bürgern Mammolshains gestaltet. Am 30. Oktober mussten viele sogar selbst mit Hand anlegen, um den Stadtsäckel zu entlasten. Im Rahmen des Dorferneuerungsprogramms wurden schon der Bolzplatz und das Dorfgemeinschaftshaus neu gestaltet. Letzter Abschnitt, der bis 2012 begonnen wird, ist dann die Vernetzung der Plätze mit der Herrichtung der innerörtlichen Wege. Heimatverein im Dorfgemeinschaftshaus Abschluss der interessanten Runde durch Mammolshain war ein Besuch der neu gestalteten Räume des Heimatvereins im Dorfgemeinschaftshaus, welches 1956 als erstes Dorfgemeinschaftshaus im damaligen Obertaunuskreis eingeweiht wurde und das vollständig in Eigenregie erbaut worden war. Die Ausstellung zur Kerb im Mammolshain wurde ausführlich von Ortsvorsteher Bernd Hartmann erläutert. Einen sehr netten Ausklang fand die Ortsbegehung bei Kaffee und einer ausgezeichneten selbstgebackenen Kastanientorte, die die Vorsitzende des Heimatvereins, Gertrud Hartmann, kredenzte. (30.11.2010) |
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