tALK am Wochenmarkt: Alles dreht sich um den Verkehr

Seit Freitag, 3. Juni steht die Aktionsgemeinschaft Lebenswertes Königstein im Rahmen ihrer tALK-Reihe zwischen 10 Uhr und 13 Uhr beim Königsteiner Wochenmarkt Bürgerinnen und Bürgern für Fragen und Anregungen bereit. Die tALKs finden in wechselnder Besetzung statt. Am kommenden Freitag (17. Juni) treffen interessierte Bürgerinnen und Bürger Manfred Colloseus und Nicole Höltermann zum tALK an. Weitere tALK-Stände sind bis zum 1. Juli geplant.

Nadja Majchrzak und Runa Hammerschmitt präsentieren Erinnerungskarten am Infostand

Zwar habe es auch die Frage gegeben „Oh, sind schon wieder Wahlen?“, aber das Hauptthema an den bisherigen Ständen sei die Verkehrsdrehung gewesen. Diese werde seitens der Königsteiner und auch der Besucher der Kurstadt sehr kritisch gesehen, so ALK-Fraktionsvorsitzende Runa Hammerschmitt.

Unübersichtliche und gefährliche Situationen

Angemerkt worden sei unter anderem die Ausschilderung. Diese sei unübersichtlich, so dass nach wie vor viele Autofahrer versuchen, von der Klosterstraße in die Georg-Pingler-Straße zum Parkplatz abzubiegen. Die Einbahnstraßenschilder seien nicht sofort erkennbar, vor allem, weil man sich auf den Busverkehr konzentrieren müsse. Die großen Schleppkurven der Busse beim Abbiegen in die Klosterstraße fordern eine hohe Aufmerksamkeit für den Gegenverkehrsteilnehmer, zumal alle Busse gezwungen seien, über die Gegenfahrbahn zu fahren. Gleichzeitig sei vielen Autofahrern nicht klar, dass die Hauptstraße ab Einfahrt großer Parkplatz für den Autoverkehr gesperrt sei. So käme es das eine oder andere Mal zu gefährlichen Situationen, wenn sich Falschfahrer aus beiden Richtungen begegneten.

Ein weiterer störender Punkt, so viele Standbesucher, seien die vielen Bushalteplätze um die Konrad-Adenauer-Anlage. Dies sei weder praktisch noch optisch ein Glanzstück. Eine Parkanlage mit Bussen zu umzingeln, störe den Blick. Man habe das Gefühl, die gesamte Konrad-Adenauer-Anlage habe sich in einen Busbahnhof verwandelt.

Als gefährlich werde die Ausfahrt vom Parkplatz bei Alnatura gewertet. Aufgrund der wartenden Busse und des erhöhten Busverkehrs fehle es an Übersicht beim Verlassen des Parkplatzes.

Weniger attraktiv für Kundschaft

Gewerbetreibende bemängelten den Wegfall der oberirdischen Parkplätze und stellten einen Rückgang an Laufkundschaft fest.

Die ALK habe das Projekt von Beginn an kritisch bewertet. Die Kritikpunkte seien nun bestätigt worden, wobei das problematische Anfahren am Zebrastreifen in der Kloster­straße im Winter bei Schneefall im derzeit laufenden Versuch noch nicht prüfbar sei.

Die Auswirkung der geänderten Vorfahrtsregelung aus der Klosterstraße erschwere die Fahrt aus dem Norden in die Innenstadt. Für Königsteiner aus der Altstadt, dem Ölmühlweg, Limburger Straße usw. stelle sich die Frage, ob eine Fahrt in die Innenstadt noch attraktiv sei, zumal sich auf der anderen Seite der Verkehr in der Frankfurter Straße staue.

Verkehrsdrehung bringt keine Verbesserung

Eine Verbesserung der Verkehrssituation bringe die Verkehrsdrehung jedenfalls nicht, stellt Hammerschmitt fest. Weniger Verkehr sei höchstens durch weniger Besucher der Innenstadt zu beobachten. Standbesucher berichteten auch von einer Verlagerung des Verkehrs, beispielsweise in die Limburger Straße. Dies könne jedoch nicht das Ziel einer Stadtplanung sein. Die Königsteiner Bürgerinnen und Bürger wollen nicht erzogen werden, sondern eine Innenstadtgestaltung, die den bestmöglichen Kompromiss aller Interessen abbilde.

Verkehrsversuch soll keine dauerhaften Fakten schaffen

Die ALK will, dass der Verkehrsversuch in der Tat ein Versuch bleibe. Viele Standbe­sucher hätten angemerkt, dass mit dem Umbau der Parkplätze an der Georg-Pingler-Straße eventuell schon Fakten für eine dauerhafte Lösung geschaffen worden seien. Auch von anderen politischen Akteuren in der Kurstadt werde der Versuch mittlerweile kritisch hinterfragt, und die Aktionsgemeinschaft werde hier das Gespräch suchen, um Schaden, vor allem auch für die Gewerbetreibenden, von der Stadt abzuwenden.

(13.06.2022)

Kommentar senden Zur Startseite