Zigarettenkippen, Kaugummis, Getränkedosen, Hundehäufchen, Graffiti, beklebte Laternenmasten – beim
ALK-Rundgang durch die Stadt in Sachen Sauberkeit gab es mehr als genug unschönes Anschauungsmaterial.
Robert Rohr und Förster Sebastian Gräf begrüßen die Teilnehmer
am Ende des Reichenbachwegs
|
Sogar ein einsames FDP-Plakat warb in der Nähe des HdB noch immer für die längst vergangene Bundestagswahl.
Manch Ärgernis nahmen die rund 25 Teilnehmer der Veranstaltung in der Reihe wALK & tALK nur in Augenschein,
an anderer Stelle wurde kräftig zugepackt.
ALK mit Müllsäcken auf Streifzug durch die Stadt
Damit es nicht nur beim Reden blieb, hatten die ALK-Vorstandsmitglieder Nadja Majchrzak und Markus Klein
gleich zu Beginn Müllsäcke und Handschuhe verteilt, am Ende hatten die Teilnehmer auf ihrem Streifzug durch
Straßen und Parks der Stadt rund drei Müllsäcke mit Plastiktüten, Pizzaverpackungen und Dosen gefüllt. An
einem Glascontainer wurden sogar die herumliegenden Scherben aufgelesen. Königstein sei ein Wohnort und
Erholungsort, aber auch ein beliebtes Ausflugsziel. Für Bürger und Gäste seien das Stadtbild und die Sauberkeit
der Straßen und Parks die Visitenkarte, betonte Majchrzak. Deshalb müssten alle anpacken, der Betriebshof aber
auch die Bürger. Am besten wäre natürlich, wenn sich alle so vorbildlich verhielten, wie man es eigentlich
erwarten sollte.
Die Strecke führte auch über die Thewalttreppe
Die Strecke führte auch über die Thewalttreppe. Dort war deutlich zu erkennen, dass eine wöchentliche
Leerung der Mülleimer nicht überall umgesetzt wird. Das ließ zumindest eine Zeitung in dem überquellenden
Mülleimer vermuten, deren Druck schon zwei Monate zurücklag. Auch eine herausragende Wodkaflasche, die
noch zu einem Fünftel gefüllt war, versetzte die Teilnehmer nicht unbedingt in Feierlaune. Ein Anwohner
berichtete über die Zustände auf der Thewalttreppe, die als Treffpunkt für junge Leute genutzt werde. Da
sei im Prinzip nichts gegen einzuwenden, äußerte er verständnisvoll, solange der Müll entsorgt werde und
sich die jungen Menschen maßvoll verhielten. In der Frage, ob die Anwohner die Thewalttreppe reinigen und
von Schnee und Eis freihalten sollen, sprachen sich ALK-Vertreter dafür aus, dass bei dieser bedeutenden
Wegeverbindung innerhalb Königsteins die Stadt gefordert sei, unabhängig davon, was in Paragraph soundso
viel einer entsprechenden Satzung festgelegt ist.
Ausgedrückte Zigarettenkippen auf den Müllbehältern
In der Stadtmitte angekommen, fielen vor allem die vielen ausgedrückten Zigarettenkippen auf den
Müllbehältern auf. Ein Hinweis darauf, so interpretierte ein Teilnehmer, dass viele Menschen sehr wohl
ihren Müll ordentlich ablagern möchten, jedoch nicht immer geeignete Orte zur Verfügung stünden. Eine
einfache Lösung könnten geeignete Aufsätze für die Mülleimer sein, waren sich die Teilnehmer einig.
Viele Graffitis im Stadtbild
Ins Auge fielen natürlich auch die vielen Graffitis im Stadtbild. Dazu hatte der frühere Kurdirektor
Rainer Kowald, der an diesem wALK teilnahm, eine einfache Lösung: „Schnelles Entfernen der Graffiti
demotiviert die Sprayer.“ Hier sei der Betriebshof gefragt. In der Konrad-Adenauer-Anlage wurde von
den Teilnehmern kontrovers diskutiert, ob wirklich an jeder Bank ein Mülleimer sein müsse. Die einen
meinten, dann werde der anfallende Müll eher ordentlich entsorgt, während andere kritisierten, dass
die Aufenthaltsqualität auf einer Bank direkt neben einem überquellenden Mülleimer nicht allzu prickelnd
sei.
Am Kapuzinerplatz gesellte sich ein Gewerbetreibender zu der Gruppe und berichtete von seinen Erfahrungen.
Er zeigte durchaus Verständnis dafür, dass junge Menschen einen Treffpunkt brauchen. Das Zerschlagen von
Glasflaschen sei aber nicht im Sinne des Erfinders.
Fleißige Müllsammler mit Brezeln, Apfelwein und Apfelsaft belohnt
Die Strecke führte weiter über das alte Rathaus bis zur Hubert-Fassbender-Anlage. Dort wurden die
fleißigen Müllsammler mit Brezeln, Apfelwein und Apfelsaft belohnt.
Zusammenfassend erklärte Majchrzak, dass viele kleine Maßnahmen erforderlich seien, um ein attraktives
Stadtbild zu erreichen. Beispielsweise sollten Orte mit intensiv genutzten Mülleimern von den zuständigen
Mitarbeitern häufiger angesteuert werden. Der Vorschlag eines mobilen Reinigungsdienstes wurde von den
Teilnehmern als gute Idee eingestuft.
Einige Stellen nach Ankündigung des Sauberkeits-wALK sauberer als üblich
Vertreter der unabhängigen Wählergemeinschaft erläuterten, dass das Thema Sauberkeit viele Bürger
beschäftige und daher auch die ALK. Bereits im Jahr 2002 habe die ALK in einem
Antrag mehr Sauberkeit in der Stadt gefordert. Auch in den Folgejahren
seien mehrfach Initiativen in diese Richtung gestartet worden. An einigen Stellen ihres Rundgangs
hatte die ALK den Eindruck, dass diese sauberer als üblich waren. Falls die frühzeitige öffentliche
Ankündigung des Sauberkeits-wALK zu einer
gesonderten Reinigungsaktion der zuständigen Stellen geführt haben sollte, so werde die ALK künftig
gerne monatliche Rundgänge ankündigen, um die Sauberkeit unter die Lupe zu nehmen, so ALK-Vorsitzender
Robert Rohr augenzwinkernd. (28.11.2017)