wALK & tALK zur Sauberkeit der Stadt am Samstag, 4. November 2017

Zigarettenkippen, Kaugummis, Getränkedosen, Hundehäufchen, Graffiti, beklebte Laternenmasten – beim ALK-Rundgang durch die Stadt in Sachen Sauberkeit gab es mehr als genug unschönes Anschauungsmaterial.

Robert Rohr und Förster Sebastian Gräf begrüßen die Teilnehmer
am Ende des Reichenbachwegs

Sogar ein einsames FDP-Plakat warb in der Nähe des HdB noch immer für die längst vergangene Bundestagswahl. Manch Ärgernis nahmen die rund 25 Teilnehmer der Veranstaltung in der Reihe wALK & tALK nur in Augenschein, an anderer Stelle wurde kräftig zugepackt.

ALK mit Müllsäcken auf Streifzug durch die Stadt

Damit es nicht nur beim Reden blieb, hatten die ALK-Vorstandsmitglieder Nadja Majchrzak und Markus Klein gleich zu Beginn Müllsäcke und Handschuhe verteilt, am Ende hatten die Teilnehmer auf ihrem Streifzug durch Straßen und Parks der Stadt rund drei Müllsäcke mit Plastiktüten, Pizzaverpackungen und Dosen gefüllt. An einem Glascontainer wurden sogar die herumliegenden Scherben aufgelesen. Königstein sei ein Wohnort und Erholungsort, aber auch ein beliebtes Ausflugsziel. Für Bürger und Gäste seien das Stadtbild und die Sauberkeit der Straßen und Parks die Visitenkarte, betonte Majchrzak. Deshalb müssten alle anpacken, der Betriebshof aber auch die Bürger. Am besten wäre natürlich, wenn sich alle so vorbildlich verhielten, wie man es eigentlich erwarten sollte.

Die Strecke führte auch über die Thewalttreppe

Die Strecke führte auch über die Thewalttreppe. Dort war deutlich zu erkennen, dass eine wöchentliche Leerung der Mülleimer nicht überall umgesetzt wird. Das ließ zumindest eine Zeitung in dem überquellenden Mülleimer vermuten, deren Druck schon zwei Monate zurücklag. Auch eine herausragende Wodkaflasche, die noch zu einem Fünftel gefüllt war, versetzte die Teilnehmer nicht unbedingt in Feierlaune. Ein Anwohner berichtete über die Zustände auf der Thewalttreppe, die als Treffpunkt für junge Leute genutzt werde. Da sei im Prinzip nichts gegen einzuwenden, äußerte er verständnisvoll, solange der Müll entsorgt werde und sich die jungen Menschen maßvoll verhielten. In der Frage, ob die Anwohner die Thewalttreppe reinigen und von Schnee und Eis freihalten sollen, sprachen sich ALK-Vertreter dafür aus, dass bei dieser bedeutenden Wegeverbindung innerhalb Königsteins die Stadt gefordert sei, unabhängig davon, was in Paragraph soundso viel einer entsprechenden Satzung festgelegt ist.

Ausgedrückte Zigarettenkippen auf den Müllbehältern

In der Stadtmitte angekommen, fielen vor allem die vielen ausgedrückten Zigarettenkippen auf den Müllbehältern auf. Ein Hinweis darauf, so interpretierte ein Teilnehmer, dass viele Menschen sehr wohl ihren Müll ordentlich ablagern möchten, jedoch nicht immer geeignete Orte zur Verfügung stünden. Eine einfache Lösung könnten geeignete Aufsätze für die Mülleimer sein, waren sich die Teilnehmer einig.

Viele Graffitis im Stadtbild

Ins Auge fielen natürlich auch die vielen Graffitis im Stadtbild. Dazu hatte der frühere Kurdirektor Rainer Kowald, der an diesem wALK teilnahm, eine einfache Lösung: „Schnelles Entfernen der Graffiti demotiviert die Sprayer.“ Hier sei der Betriebshof gefragt. In der Konrad-Adenauer-Anlage wurde von den Teilnehmern kontrovers diskutiert, ob wirklich an jeder Bank ein Mülleimer sein müsse. Die einen meinten, dann werde der anfallende Müll eher ordentlich entsorgt, während andere kritisierten, dass die Aufenthaltsqualität auf einer Bank direkt neben einem überquellenden Mülleimer nicht allzu prickelnd sei.

Am Kapuzinerplatz gesellte sich ein Gewerbetreibender zu der Gruppe und berichtete von seinen Erfahrungen. Er zeigte durchaus Verständnis dafür, dass junge Menschen einen Treffpunkt brauchen. Das Zerschlagen von Glasflaschen sei aber nicht im Sinne des Erfinders.

Fleißige Müllsammler mit Brezeln, Apfelwein und Apfelsaft belohnt

Die Strecke führte weiter über das alte Rathaus bis zur Hubert-Fassbender-Anlage. Dort wurden die fleißigen Müllsammler mit Brezeln, Apfelwein und Apfelsaft belohnt.

Zusammenfassend erklärte Majchrzak, dass viele kleine Maßnahmen erforderlich seien, um ein attraktives Stadtbild zu erreichen. Beispielsweise sollten Orte mit intensiv genutzten Mülleimern von den zuständigen Mitarbeitern häufiger angesteuert werden. Der Vorschlag eines mobilen Reinigungsdienstes wurde von den Teilnehmern als gute Idee eingestuft.

Einige Stellen nach Ankündigung des Sauberkeits-wALK sauberer als üblich

Vertreter der unabhängigen Wählergemeinschaft erläuterten, dass das Thema Sauberkeit viele Bürger beschäftige und daher auch die ALK. Bereits im Jahr 2002 habe die ALK in einem Antrag mehr Sauberkeit in der Stadt gefordert. Auch in den Folgejahren seien mehrfach Initiativen in diese Richtung gestartet worden. An einigen Stellen ihres Rundgangs hatte die ALK den Eindruck, dass diese sauberer als üblich waren. Falls die frühzeitige öffentliche Ankündigung des Sauberkeits-wALK zu einer gesonderten Reinigungsaktion der zuständigen Stellen geführt haben sollte, so werde die ALK künftig gerne monatliche Rundgänge ankündigen, um die Sauberkeit unter die Lupe zu nehmen, so ALK-Vorsitzender Robert Rohr augenzwinkernd. (28.11.2017)

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