Auch in den parlamentarischen Sommerferien war die ALK im Rahmen ihres Programms „wALK und tALK“ am letzten Juli-Samstag
unterwegs. Diesmal im Burghain Falkenstein. Dieser war im vergangenen Sommer von einem Sturm heimgesucht worden, der viele
Bäume entwurzelte, die teilweise bis heute die Wege blockieren. Dies war Anlass für die ALK, sich nach fast einem Jahr die
aktuelle Situation anzuschauen. Die Gruppe aus interessierten Bürgern und aktiven ALK-Politikern traf sich an der katholischen
Kirche.
Vor der Burg Falkenstein nutzte die Gruppe während eines kurzen Gewitterschauers die Gelegenheit zu einem
Meinungsaustausch unter dem Vordach des neuen Pförtnerhauses
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Burghain Falkenstein ist Naturschutz- und FFH-Gebiet
Schon nach kurzem Anstieg folgte der erste Halt. Kerstin Uhe, für die ALK Mitglied des Ortsbeirats Falkenstein,
erläuterte kundig die Entstehung des Burghaines, des Hainbuchenwaldes und dessen Standortbedingungen im Burghain.
Gleichzeitig wurde besonders hervorgehoben, dass der Burghain wegen seiner Besonderheit hinsichtlich der Vegetation
schon 1966 zum Naturschutzgebiet erklärt wurde.
Seit dem 1. Januar 2009 ist der Burghain Falkenstein zusätzlich zum sogenannten FFH-Gebiet (Fauna-Flora-Habitat)
erklärt worden. Beide Schutzarten stellen den Bestand unter Schutz und schränken die Nutzung ein, gestatten also nur
eine maßvolle und schonende forstwirtschaftliche Nutzung.
Bisher nur die Hauptwege frei geräumt
Um den Belangen und Zielsetzungen des Naturschutzes Rechnung zu tragen, wurden von Hessen Forst bisher nur die
Hauptwege frei geräumt. So ist der 3-Burgen-Wanderweg wieder benutzbar und auch die Aussichtspunkte Dettweiler Tempel
und Hildablick sind wieder erreichbar, ebenso wie der untere Zugangsweg zum Müllerhainweg (KS2 neu). Lediglich der
Bullmannweg ist noch durch umgestürzte Bäume blockiert. Wie ein kundiger wALKer berichtete, liegt allerdings auch
noch immer ein mächtiger Baum in den historischen Gemäuern der Burg Nüring, einem Baudenkmal.
Vandalismus im Bereich der Burg Falkenstein
Weiter ging es zur Burg Falkenstein, wo die Gruppe während eines kurzen Gewitterschauers die Gelegenheit zu einem
Meinungsaustausch unter dem Vordach des neuen Pförtnerhauses nutzte. Vandalismus im Bereich der Burg war eines des
Themen. Da die Fahne auf dem Burgturm schon häufiger gestohlen wurde, wurden die Schlösser verstärkt und im Turminneren
eine Kamera installiert.
Nach dem kurzen Gewitterschauer lernte die Gruppe etwas über die im Jahre 1100 erbaute Burg Falkenstein. Wegen des
Nieselregens erfolgte die Darstellung der fast tausendjährigen Geschichte der Burg nur in Kurzform.
Dettweiler Tempel
Weiter ging es zum Dettweiler Tempel, der dem Begründer der Lungenheilanstalt in Falkenstein gewidmet ist.
Dr. Peter Dettweiler entwickelte Ende des 19. Jahrhunderts das Therapieverfahren der „Luftliegekur“ für Patienten
mit Lungenkrankheiten. Ihm zu Ehren wurde noch zu seinen Lebzeiten der Tempel errichtet.
Baumskulpturen auf dem Weg zum Hildablick
Auf dem Weg zum Hildablick kletterte die Gruppe durch zwei vom Sturm umgeworfene Baumgruppen, geradezu Baumskulpturen.
Die Bäume liegen zwar über dem Weg, aber mit etwas Geschick sind die Stellen passierbar. Sie erinnern den Wanderer daran,
dass er sich in einem Naturschutzgebiet befindet, meinte Kerstin Uhe.
Als die Gruppe am Hildablick angekommen war, zeigte sich erfreulicherweise auch die Sonne wieder. Ursprünglich stand
dort ein Aussichtstempel, benannt nach Hilda, der Tochter des letzten Herzogs von Nassau. Hier genossen alle Teilnehmer
den famosen Ausblick und den sich ergebenden entspannten tALK.
Kritik an Zufahrtsweg für ein Privathaus
Über den Wanderweg KS2 (neuer Verlauf) ging es dann zurück zum Ausgangspunkt am Müllerhainweg. Hier betrachtete die
Gruppe kritisch den auf dem Gelände des Naturschutzgebietes verlaufenden Zufahrtsweg für ein Privathaus. Die Mitglieder
der Gruppe merkten an, dass durch die mangelnde Qualität der aktuell vorgenommenen Befestigung der Weg schlechter als
zuvor nutzbar sei für Wanderer, Radfahrer und Rodler.
Bullmannweg seit dem Sturm dauerhaft gesperrt
Zum Schluss kam die Gruppe noch am Startpunkt des seit dem Sturm im vergangenen Jahr dauerhaft gesperrten Bullmannwegs
vorbei. Ein Hinweis des Forstamtes an einem Baum informiert über die Sperrung. Sie betrifft ausgerechnet einen Wanderweg
mit geringer Steigung zwischen Königstein und Falkenstein, einen der ausgewiesenen Kurwege im Heilklimapark Hochtaunus
und steht nun seit mehr als einem Jahr Kurgästen, Bürgern und nicht mehr zur Verfügung, bedauerte die ALK.
Dank an Hessen-Forst für das bisherige Freiräumen
Einhellige Meinung war, dass es sehr wünschenswert wäre, wenn auch dieser Weg wieder begehbar gemacht würde. Dies
wäre nach Ansicht der Wanderer nur ein relativ kleiner Eingriff, und der Charakter des Burghains bliebe im Sinne der
FFH-Zielsetzung insgesamt trotzdem erhalten. Im Rahmen des ALK-Spaziergangs wurde Hessen Forst und dessen Mitarbeitern
auch für das bisherige Freiräumen der Hauptwege gedankt.
(6.8.2018)