Bürgermeister Leonhard Helm (CDU) teilte in der Stadtverordnetenversammlung am 5. September 2019 mit, dass die für
das Bürgerbegehren „Philosophenweg für Alle“ nötige Anzahl von Unterschriften erreicht worden sowie die Fragestellung des
Begehrens als zulässig anerkannt worden seien.
Nun werden in der nächsten Stadtverordnetenversammlung am 7. November die gewählten Vertreter entscheiden, ob sie dem
Bürgerbegehren stattgeben oder es zu einem Bürgerentscheid kommen wird.
Die Aktionsgemeinschaft Lebenswertes Königstein wird dem Bürgerbegehren zustimmen. „Wir sind zuversichtlich, dass
auch CDU, FDP, SPD und Grüne die 1600 Königsteiner Bürger ernst nehmen werden, die mit ihrer Unterschrift dafür votiert
haben, den historischen Verbindungsweg zwischen Königstein und Kronberg weiterhin für alle Menschen frei zugänglich zu
erhalten und zwar unabhängig von den Zoo-Öffnungszeiten.“, so ALK-Fraktionsvorsitzende Nadja Majchrzak.
Hürde für ein Bürgerbegehren mit Leichtigkeit genommen
Trotz der Sommerferien sei es der Initiative innerhalb der gesetzlich vorgesehenen Frist von sechs Wochen gelungen,
mit 1600 gesammelten Unterschriften weit mehr als die erforderliche Zahl zu erhalten. Somit sei die Hürde für ein
Bürgerbegehren, nämlich die Unterstützung von zehn Prozent der Wahlberechtigten, mit Leichtigkeit genommen worden.
Majchrzak erinnerte daran, dass die Stadtverordnetenversammlung den letzten Bürgerbegehren (Sanierung Haus der Begegnung,
Bau des EDEKA-Marktes, Kurbadsanierung) mehrheitlich zugestimmt habe.
Einzig vor 15 Jahren sei es zu einem Bürgerentscheid gekommen, dem die Mehrheit der Bürger gefolgt sei. Der Stadtverordnetenbeschluss,
das städtische "Rodelberg"- Grundstück in Schneidhain zu verkaufen, wurde durch das Bürgervotum gekippt.
In erneuten Verhandlungen ein besseres Ergebnis erzielen
Die ALK sieht in dem Bürgerbegehren den Ausdruck des Willens zahlreicher Bürger. Diesem, so hofft man in der größten
Fraktion des Königsteiner Parlaments, werde sich das Vier-Parteien-Bündnis nicht verschließen. Die Intention der Initiative
„Philosophenweg für Alle“ sei es, im Sinne Königsteins erneut in Verhandlungen mit dem Opel-Zoo und der Stadt Kronberg
einzutreten und ein besseres Ergebnis zu erzielen. Die ALK teile diese Auffassung sowie den Standpunkt, dass die Interessen
einer kommerziellen Einrichtung, und sei sie auch noch so unterstützenswert, nicht über denen der Allgemeinheit stehen dürfen.
Ein guter Kompromiss sei möglich, dafür müsse Königstein nicht gegenüber der Nachbarkommune beziehungsweise dem Zoo einknicken.
(8.10.2019)
Nachtrag vom 7.11.2019: Bürgerentscheid kommt
Die Stadtverordnetenversammlung hat in namentlicher Abstimmung gegen die Stimmen der ALK entschieden,
dem Bürgerbegehren nicht abzuhelfen, sodass es am 26. April 2020 zum Bürgerentscheid kommt.
Nachtrag vom 16.3.2020: Bürgerentscheid verschoben
Der Bürgerentscheid wird verschoben! Es wird einen neuen Termin geben, wenn sich die allgemeine Lage nach der Corona-Krise wieder normalisiert hat.
Nachtrag vom 26.3.2020: Neuer politischer Weg?
Der Hessische Landtag hat am 24. März das
"Gesetz zu Sicherung der kommunalen Entscheidungsfähigkeit"
beschlossen. Demnach werden alle Wahlen und Bürgerentscheide zwischen April und Oktober verschoben. Frühester neuer Termin für den Bürgerentscheid
wäre also der 1. November 2020. Bürgermeister Helm sagte aber in der FAZ am 26.3.2020, dass stattdessen vielleicht eine "politische Vereinbarung mit
den Betroffenen" ein ganz neuer Weg sein kann.
Nachtrag vom 2.7.2020: Bürgerentscheid entfällt - Stadtverordnete entsprechen
Der Bürgerentscheid wird nicht mehr stattfinden. In der Stadtverordnetenversammlung am 2. Juli 2020 ist beschlossen worden,
dem Bürgerbegehren dem Inhalt nach zuzustimmen.