Als richtig ärgerlich hat die Aktionsgemeinschaft Lebenswertes Königstein das Aus für den geplanten städtischen
Kinderhort in der Kirchstraße bewertet.
Es kommt doch kein Hort in dieses zentral in der Kirchstraße gelegene Gebäude mit großem Außengelände und
genügend Platz für mehrere Hortgruppen
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Es sei tragisch und peinlich zugleich, dass die Vermietung des geeigneten und in der Nähe der Königsteiner Grundschule
gelegenen Objektes an die Stadt nicht zustande kam, erklärte die ALK-Stadtverordnete Sabine Fischer, die zugleich
Vorsitzende des Ausschusses für Kultur-, Jugend- und Sozialangelegenheiten ist. Eltern, Kinder und Erzieherinnen/Hortleitung
hätten die Räumlichkeiten bereits für gut befunden. Zwar habe die Stadt bereits ihr Interesse in einem Zeitungsartikel
öffentlich bekundet und der Magistrat habe dem Mietvertrag zugestimmt gehabt, als kurz darauf bekannt wurde, dass die
Eigentümerinnen kurz zuvor mit einem anderen Interessenten einen Mietvertrag abgeschlossen hatten.
Möglicherweise hätten den Besitzerinnen die städtischen Entscheidungsprozesse zu lange gedauert, möglicherweise sei von
Seiten der Stadt nicht deutlich genug vermittelt worden, dass die Entscheidung pro Anmietung bereits gefallen sei, aber noch
formale Beschlüsse der zuständigen Gremien folgen müssten.
Die Suche geht von Neuem los, mit ungewissem Ausgang
Es war fast zu schön um wahr zu sein, meinte Fischer nach dem geplatzten Mietvertrag. Ein zentral gelegenes und bald
bezugsfertiges Gebäude in der Nähe der Grundschule mit großem Außengelände und genügend Platz für mehrere Hortgruppen zu
einem vertretbaren Mietpreis, zählte die Ausschussvorsitzende die Vorteile auf. Außerdem hätten alle politischen
Gruppierungen dieses Vorhaben unisono unterstützt. Nach etlichen Kontroversen in jüngster Zeit bei anderen Entscheidungen im
Sozialbereich sei diese einhellige Unterstützung durch alle politischen Gruppen ein unschätzbarer Vorteil gewesen, so die
ALK-Stadtverordnete. Zudem hätte sich die finanziell klamme Stadt den schon geplanten Bau eines neuen Horts gespart. Und
jetzt gehe die Suche von Neuem los, bedauerte Fischer. Jetzt werde nach Mitteilung von Bürgermeister Helm vor dem
Jugendausschuss systematisch jedes infrage kommende Gebäude durchgegangen. Doch wann und vor allem ob diese Suche
erfolgreich sein werde, sei ungewiss.
Kindergarten in der Eppsteiner Straße wird in absehbarer Zeit abgerissen
Dabei brenne Stadt und Eltern das Problem auf den Nägeln, da der Kindergarten in der
Eppsteiner Straße, in dem der Hort derzeit untergebracht ist, in absehbarer Zeit abgerissen und durch einen Neubau ersetzt
werden soll. Während der Übergangszeit sollen die Kinder in einem Provisorium auf dem ehemaligen Gelände der Halle 7
untergebracht werden, wo auch der Erweiterungsbau für die Friedrich-Stoltze-Schule entstehen soll. In den neuen Kindergarten
am alten Standort Eppsteiner Straße sollten die Hortkinder nicht zurückkehren und stattdessen neben den Kindergartengruppen
auch U3-Gruppen eingerichtet werden, so die Planungen. Die Ansiedlung des Horts in der Kirchstraße hätte zeitnah ein neues
Domizil für den Hort gebracht und Kindern sowie Erzieherinnen den Umzug in ein zwischenzeitliches Provisorium erspart.
Neubau eines Kindergartens geht nicht so zügig wie erhofft
Die jüngste Ausschusssitzung habe auch ergeben, dass es mit dem Neubau eines Kindergartens nicht so zügig vorangehe, wie
noch bei der Beschlussfassung im April erhofft. So seien die Kriterien für das "Interessebekundungsverfahren" für die Suche
nach einem Architekten beschlossen worden, informierte die Vorsitzende. Daraus gehe hervor, dass nach dem vorgelegten
Zeitplan der Zuschlag für den Architekten erst Mitte Oktober erfolgen könne. Daran schlössen sich Planung, Bauantrag,
Ausschreibungen und Bau an, so dass der Neubau des Kindergartens wohl kaum vor Ende 2014/Frühjahr 2015 bezugsfertig sein
werde.
ALK-Vorschlag für Kinderzentrum entwickelt zusätzlichen Charme
In diesem Zusammenhang erinnerte Fischer an den von der Mehrheit des Stadtparlaments abgelehnten ALK-Vorschlag, auf dem
städtischen Gelände am Forellenweg ein Kinderzentrum für Kindergarten, Hort und
U3-Betreuung zu errichten. Eines der Gegenargumente der Mehrheitsparteien im Stadtparlament sei gewesen, dass die Umsetzung
dieses Vorhabens zu lange dauern würde. Wenn man nun den langen Weg zu einem Neubau an alter Stelle betrachte, so entwickele
der ALK-Vorschlag zusätzlichen Charme. Und der Weg für Hortkinder in den Forellenweg sei nicht weiter als in die untere
Kirchstraße. Wichtig sei auch, dass die Kinder von Kindergarten, Hort und Krabbelknirpsen nicht zwischenzeitlich in
Provisorien untergebracht werden müssten, sondern direkt in den Neubau einziehen könnten. (24.6.2013)