ALK will guten Standort für Heuckeroth-Projekt

Die große Resonanz aus der Bürgerschaft zu dem geplanten Wohnungsprojekt der Heuckeroth-Stiftung verdeutlicht, dass die Parkanlagen Königsteins für eine Bebauung tabu sein sollten. Die Aktionsgemeinschaft Lebenswertes Königstein setzt sich seit Jahren für den Erhalt und die Pflege der Grün- und Parkanlagen ein. Weder für Wohnbebauung noch für Parkdecks dürften Parkanlangen geopfert werden, so ALK-Stadtverordneter Andreas Colloseus.

Vom Bürgermeister als Baugrundstück angebotener Teil der Hubert-Faßbender-Anlage

Projekt sieht gemischte Sozialstruktur in einem größeren Wohnhaus vor

Das geplante Projekt der Heuckeroth-Stiftung, das eine gemischte Sozialstruktur in einem größeren Wohnhaus vorsehe, sei nach Ansicht der ALK zu unterstützen. In Königstein gebe es zu wenig günstigen Wohnraum. Noch vor 13 Jahren standen der Stadt 203 Wohnungen mit Belegungsrechten für Menschen mit kleinem Einkommen zur Verfügung. Durch Verkäufe oder Wegfall der Belegungsrechte sei diese Zahl innerhalb von zehn Jahren auf 68 geschrumpft.

Heuckeroth-Stiftung will Grundstück in Königstein kaufen

Dass eine gemeinnützige Stiftung nun ein Grundstück kaufen wolle und ein Projekt plane, um vorwiegend für Menschen in Sozialberufen mit weniger prallem Portemonnaie Wohnraum anzubieten, sei daher in der Sache durchweg zu begrüßen.

Grundstücksangebot des Bürgermeisters ist nicht nachvollziehbar

Weshalb Bürgermeister Helm der Stiftung das Grundstück in der Hubert-Fassbender-Anlage angeboten habe, sei für die Wählergemeinschaft allerdings nicht nachvollzieh­bar. Zwar habe Helm bereits 2015 diesen Teil der Parkanlage für die Sanierung des Kurbades verkaufen wollen, doch das stieß bei allen Fraktionen auf Ablehnung. Erst im August 2018 wurde von den Bauausschussvertretern aller Fraktionen im Rahmen eines Planaufstellungsbeschlusses des Bebauungsplans K 76 „Limburger Straße II“ versichert, dass die Hubert-Fassbender-Anlage als Grünfläche erhalten bleiben müsse.

Eine vorherige Abstimmung der Verwaltungsspitze mit allen Fraktionen hätte Unmut und unnötige Planungskosten vermieden.

Änderungsantrag der ALK sollte Parks und Grünanlagen ausschließen

Die ALK habe im Rahmen der Diskussion über den FDP-Antrag, der die Bebauung in der Hubert-Fassbender-Anlage als einzig möglichen Standort sehe, einen Änderungsantrag gestellt. Darin wurde die Verwaltung aufgefordert, mit der Stiftung über mögliche Standorte in städtischem oder privatem Eigentum zu verhandeln, aber Parks und Grünanlagen explizit auszuklammern. Dieser Antrag sei von allen anderen Fraktionen abgelehnt worden, während ein Antrag der Grünen, neben der Hubert-Fassbender-Anlage Alternativstandorte zu suchen, ohne diese jedoch auszuschließen, eine Mehrheit fand.

Solche anderen städtische Grundstücke gebe es jedenfalls, so Colloseus. Die ALK habe den Standort in der Schneidhainer Straße (ehemalige Neuapostolische Kirche) vorgeschlagen. Dieser befinde sich zudem in Bahnhofsnähe. Weiterhin besitze die Stadt Grundstücke im Neubaugebiet Kaltenborn III sowie an der Sodener Straße.

Ausgewogene Stadtentwicklung braucht auch günstigen Wohnraum

Zu einer ausgewogenen Stadtentwicklung gehöre immer auch die ausreichende Bereitstellung von günstigem Wohnraum und nicht alleine die Schaffung von Villengrundstücken, Ein- oder Zweifamilienhäusern aus kurzsichtigen Gründen der Aufbesserung der Stadtkasse, die Helm - unterstützt vom Bündnisblock aus CDU, FDP, SPD und Grünen - offensichtlich präferiere, so Colloseus.

(22.10.2019)

Kommentar senden Zur Startseite