ALK unterwegs zur Konrad-Adenauer-Anlage und zum Minigolfgelände Die Aktionsgemeinschaft Lebenswertes Königstein (ALK) lud alle interessierten Königsteinerinnen und Königsteiner zum Ortstermin in der Konrad-Adenauer-Anlage und auf dem Minigolfgelände am Samstag, 17. September 2005 ein. Informiert wurde über die Dimension des geplanten Bauprojekts auf dem Minigolfgelände und mögliche Auswirkungen auf den Charakter der Stadt, die Verkehrssituation, die Geschäftswelt und auf die städtischen Finanzen. Außerdem wurde über die Zukunft der Konrad-Adenauer-Anlage diskutiert, in der gemäß einem vorliegenden Verkehrsgutachten eine öffentliche Tiefgarage gebaut werden soll. Die Gestaltung der Innenstadt werde das Gesicht Königstein in diesem Jahrhundert entscheidend prägen, erklärte der ALK-Vorsitzende und Statdtverordnete Robert Rohr. Deshalb sei es kein guter Stil, dass die Regierungskoalition von CDU und FDP nur wenige Monate vor Bürgermeisterwahl und Kommunalwahl unumkehrbare Fakten für die Zukunft der Königsteiner Innenstadt schaffen wolle. In der ALK gibt es prinzipielle Bedenken, Einkaufsmärkte an dieser Stelle der Stadt anzusiedeln. Die ALK ist dafür, Einkaufsmärkte etwas außerhalb, aber dennoch zentral für Königstein im Bereich ehemaliger Holz-Kreiner in der Nähe des Kreisels anzusiedeln. Das würde der Innenstadt viel Verkehr ersparen, gleichzeitig aber auch den Bewohnern der Stadtteile und den Bewohnern der neueren Gebiete in der Nähe des Kreisels (Wolfsweg, Kaltenborn, GdED) aber auch den Bewohnern der Siedlung und des Gebiets Schwarzer Weg eine gut erreichbare Einkaufsmöglichkeit bieten. In dieser Haltung sieht sich die ALK durch die Ergebnisse der Umfrage zur Innenstadt bestärkt. Wichtiger Problempunkt ist der Verkehr bei einer Ansiedlung von zwei gut frequentierten Märkten auf dem ehemaligen Minigolfgelände: Das vorgelegte und überarbeitete Verkehrskonzept macht wenig Hoffnung. Es werden viele Voraussetzungen für ein Fließen des Verkehrs genannt. Und selbst dann wird die Belastung stark bleiben. Weiterer problematischer Punkt ist die Parkplatzsituation: Es ist zweifelhaft, dass ausgerechnet in Königstein ALDI-Kunden jubelnd in eine Tiefgarage fahren werden, während fast alle anderen ALDI-Standorte 100 bis 120 bequeme ebenerdige Parkplätze für ihre Kunden zu bieten haben. Für die neue Verkehrsführung entfallen die Parkplätze in der oberen Klosterstraße, für die nach dem vorliegenden Konzept kein Ersatz geschaffen wird. Und falls später das eigentlich gewollte Verkehrskonzept 3.3a umgesetzt wird und die Adelheidstraße zwischen Klosterstraße und Frankfurter Straße in beiden Richtungen befahren wird, dann entfallen auch dort die knapp 20 gerade neu strukturierten Schrägparkplätze ersatzlos. Das heißt, unter dem Strich wird das Parkplatz-Defizit in der Innenstadt größer. Das eigentlich angestrebte Verkehrskonzept 3.3a beinhaltet mit der Einzeichnung einer Tiefgarage im Bereich Konrad-Adenauer-Anlage bereits das Eingeständnis, dass die Parkplätze nicht reichen werden sondern weitere öffentliche Parkplätze geschaffen werden müssten. Die ALK wehrt sich aber gegen eine Zerstörung oder zumindest starke Beeinträchtigung der Konrad-Adenauer-Anlage. Außerdem ist unklar, wie die finanziell klamme Stadt Königstein diese Tiefgarage bezahlen könnte. Eine Belebung der Innenstadt durch das neue Geschäftszentrum ist nicht unbedingt zu erwarten. Es wird eher im Gegenteil ein neuer Anziehungspunkt an neuer Stelle geschaffen, der den Weg in den Kern des bisherigen Geschäftszentrums in vielen Fällen überflüssig machen würde. Ein neuer Tegut mit seinem Lebensmittelangebot könnte sich existenzbedrohend auf nicht wenige der vorhandenen Geschäfte auswirken. In Oberursel wird ein Tegut im Erdgeschoss des neuen Seniorenheims von Sunrise eingerichtet, warum nicht auch in Königstein, wo derselbe Altenheimträger Sunrise am Kreisel auf dem ehemaligen Kreinergelände bauen will? Es gibt aber auch Erleichterung, dass die bombastischen Klötze anderer Investoren offensichtlich nicht verwirklicht werden. Mit der Entwicklung und der Veränderung des Konzepts wurde das Bauvolumen von 5.800 m² Bruttogeschossfläche auf 4.000 m² deutlich reduziert und damit auch Anliegen der ALK berücksichtigt. Vor Monaten bereits hat die ALK im Stadtparlament beantragt, den Bebauungsplan entsprechend anzupassen. Das hat die Mehrheit von CDU und FDP aber abgelehnt. Es ist schwer verständlich, dass sich die politische Mehrheit Königsteins weigert, die reduzierte Ausnutzung auch tatsächlich im Bebauungsplan festzuschreiben. Warum soll hier eine Art Hintertür für wen auch immer offen gehalten werden? (17.9.2005) |
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