Den Bau eines Zentralen Omnibusbahnhofs (ZOB) auf dem Rosengärtchen in der Konrad-Adenauer-Anlage lehnt die Aktionsgemeinschaft Lebenswertes
Königstein weiterhin ab.
Omnibusbahnhof in der KAA - Plan der Variante 2b aus der aktuellen Beschlussvorlage 179/2024
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Erfreulicherweise konnten sich auch Vertreter der anderen Fraktionen in der Sitzung des Bau- und Umweltausschusses am 11. September nicht
mit diesem Standort als endgültige Festlegung anfreunden. Dementsprechend gab es eine Mehrheit für die Streichung des Satzes „Der ZOB
wird im Bereich Adelheidstraße/ Klosterstraße errichtet“ im Beschlussvorschlag der Verwaltung.
Ansicht eines Parkdecks im Rosengärtchen aus einer Präsentation der Stadt im Jahr 2019
(Busse zur Illustration von ALK einmontiert)
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Der schönste Platz in der Anlage soll erhalten bleiben
Von keinem Ort der Konrad-Adenauer-Anlage (KAA) hat man einen so schönen Blick auf die Burg, an keinem Ort der KAA ist es so sonnig, wie im Rosengärtchen.
Dieser Platz wird für viele Veranstaltungen wie den Königsteiner Event Sommer mit Weinbar oder JuZ im Park, einem Angebot für Jugendliche, gerne genutzt.
Warum man ohne Not diesen Ort für einen Omnibusbahnhof opfern möchte, womöglich noch mit einem Parkdeck darunter, kann die größte Fraktion im Königsteiner
Parlament nicht nachvollziehen.
Verständlich sei der Wunsch, endlich die Anlage zu verschönern, Orte zu schaffen, an denen man gerne verweilt, anstatt möglichst schnell von der Stadtgalerie
zum Parkplatz zu kommen. Unklar sei, warum man nicht schon lange mit kleineren Maßnahmen angefangen habe. Sowohl der ZOB als auch das Parkdeck würden die Stadt
viel Geld kosten, bisher sei keine Kalkulation der potenziellen Kosten erfolgt. Angesichts der derzeitigen Haushaltslage sei es, so die ALK, unverantwortlich,
hier schon mittelbar Fakten zu schaffen.
Auch Fördergelder sind Steuergelder
Seitens der Verwaltung wird argumentiert, man müsse bis Ende 2027 die fünf Millionen Euro Fördergelder abgerechnet haben, die der Stadt im Zuge des Programms
„Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel“ zugesagt seien. Fakt sei, dass es bisher zwar eine Zusage für die Gelder gebe, die Gelder jedoch erst nach jeder
einzeln genehmigten und erfolgten Maßnahme ausgezahlt werden. Warum man daher nicht mit den Maßnahmen im Kurpark anfangen könne, die ebenfalls Teil des Programms
seien und nun unbedingt eine Fläche in der KAA festlegen müsse, um die herum dann Grünflächen geplant werden könnten, auf diese Frage von ALK-Stadtverordneten
Günther Ostermann bliebt die Verwaltung die Antwort genauso schuldig wie auf die Frage, wie die Planung auf dem geplanten ZOB aussehen wird, wenn der ZOB nicht
finanziert werden könne.
Es sei zwar sehr schön, dass der Stadt eine so hohe Summe zugesagt wurde, aber man dürfe nicht außer Acht lassen, dass Fördergelder immer nur einen Teil einer
Investitionssumme ausmachen. Die Stadt müsse auch eigene Beträge aufbringen. Und weder für ein Parkdeck noch für den ZOB gebe es Mittel aus dem Förderprogramm.
Auf Biegen und Brechen Fakten zu schaffen und unnötige Planungen zu forcieren, nur, um das Geld nicht „verfallen“ zu lassen, sei kurzsichtig. Auch Fördergelder
basierten auf den Steuern der Bürger. Es sei keine Schande, es einzugestehen, wenn man dafür keine kluge Verwendung habe.
Georg-Pingler-Straße nutzen
Selbst, wenn in der Anlage ein ZOB errichtet werde, so heiße das nicht, dass die Georg-Pingler-Straße als Straße aufgegeben werden könne, so Ostermann. Auch
weiterhin müsse sie genutzt werden für Anlieferverkehr und die Hauszufahrten der Anwohner. In zahlreichen deutschen Städten fahren Busse durch verkehrsberuhigte
Zonen, ohne dass es zu großen Beeinträchtigungen komme. Bestes Beispiel in der Nähe sei Bad Homburg.
Das Argument, man könne in der Georg-Pingler-Straße keine barrierefreien Haltestellen errichten, sei bereits durch Modellrechnungen entkräftet worden. Um Abgas-
und Lärmemissionen zu verringern, sei der Einsatz von Elektrobussen oder wasserstoffbetriebenen Bussen eine sinnvolle Alternative. Aus Sicht der ALK müsse mit Blick
auf die Königsteiner Finanzlage hier mit den Verkehrsbetrieben intensiv verhandelt werden, anstatt für viele Millionen Euro eine Parkanlage zu zerstören.
Skizze zur Machbarkeit einer barrierefreien Bushaltestelle in der Georg-Pingler-Straße
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